Witwe ließ Videoüberwachung ohne Genehmigung installieren

Bistum duldet Sicherheitsmaßnahmen an Kohls Grab

Veröffentlicht am 25.07.2017 um 16:35 Uhr – Lesedauer: 
Helmut Kohl im Porträt
Bild: © KNA
Trauer

Speyer ‐ Helmut Kohls Witwe sorgt für Ärger: Ohne Genehmigung hat sie am Grab auf dem Domherrenfriedhof Überwachungskameras installieren lassen. Das Domkapitel will das dulden – fürs Erste.

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Das Speyerer Domkapitel duldet Sicherheitsmaßnahmen am Grab von Altkanzler Helmut Kohl auf dem Domherrenfriedhof nur begrenzt. In einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme heißt es, eine Installation zur Videoüberwachung sei im Auftrag Maike Kohl-Richters montiert worden und entspringe deren persönlichem Bedürfnis, die noch unfertige Grabstelle vor Beeinträchtigungen zu schützen. Eine Genehmigung des Domkapitels gebe es nicht.

Aus Respekt vor der Trauer der Witwe habe sich das Domkapitel jedoch entschlossen, die Videoüberwachung zu dulden, bis das Grabmal errichtet und die Grabstätte fertiggestellt sei. Das Domkapitel handele in enger Abstimmung mit der Stadt. In der Stellungnahme wird betont, die Kosten trage "in voller Höhe Frau Dr. Kohl-Richter".

Kohls Grab gehört zur Fläche des Domherrenfriedhofs neben der Friedenskirche Sankt Bernhard am Rande der Altstadt. Zugänglich ist das Grab nur über den unmittelbar angrenzenden Adenauer-Park, wie der in den 1950er Jahren zu einer Grünfläche umgestaltete alte Speyerer Friedhof heißt. (KNA)

Linktipp: Helmut Kohl und "seine Hauskirche"

Für den verstorbenen Altkanzler war der berühmte Speyerer Dom ein Stück Heimat. Viele Stationen seines Lebens sind mit dem Gotteshaus verbunden - dort wurde ihm auch die letzte Ehre erwiesen.