Filmfestival plant, "Der Exorzist" in Kirche zu zeigen

Priester gegen Exorzistenfilm in verlassener Kirche

Veröffentlicht am 28.07.2017 um 12:57 Uhr – Lesedauer: 
Medien

Bonn ‐ Horrorfilme in einer verlassenen Kirche zu zeigen verspricht einen besonderen Zuschauergenuss, meint ein irisches Filmfestival. Ein Priester protestiert nun dagegen, vor allem wegen der Filmauswahl.

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Ein irischer Priester stellt sich gegen die Pläne eines Filmfestivals, zwei Horrorfilme in einer verlassenen Kirche zu zeigen. Das berichtet die Internetseite "The Tablet" am Donnerstag. "Das Vorführen dieser Filme an einem Ort, der früher heilig war, mit dem viele Menschen Erinnerungen verbinden, ist für mich einfach ein kindischer PR-Gag", so der Priester. Das Belfast-Film-Festival plant "Der Exorzist" und "Das Omen" in der bereits 1980 aufgegebenen "Holy Rosary Church" in Belfast vorzuführen. Die Kirche sei seitdem zwar nicht mehr in katholischem Besitz, der Priester dennoch aufgebracht.

Die Kirche würde momentan in ein italienisches Restaurant umgewandelt. Damit habe der Priester laut The Tablet aber kein Problem. Die Vorführung von Horrorfilmen sei für ihn aber eine ganz andere Sache. Viele Menschen würden positive Erinnerungen wie Hochzeiten oder Taufen mit der ehemaligen Kirche verbinden. Deren Gefühle würden mit derartigen Filmen verletzt.

Besondere Atmosphäre für die Filme

Ein Sprecher des Festivals soll die Entscheidung verteidigt haben, so The Tablet weiter. Er habe damit argumentiert, dass die Menschen in dieser Umgebung ein besseres Filmerlebnis hätten und die Kirche seit über 40 Jahren verlassen sei. Darüber hinaus sei das Festival bekannt für seine ortsspezifischen Sonderveranstaltungen. Die Vorstellung für den 19. August sei bereits jetzt ausverkauft.

"Der Exorzist" beruht auf einem Roman von William Peter Blatty. Er wurde 1973 in den USA verfilmt und löste weltweit Diskussionen aus. Es geht um darin um eine von Dämonen besessene 12-Jährige. US-Bischöfe kritisierten ihn damals als theologisch auf wackeligen Füßen.  Er erhielt 1974 zwei Oscars. Der Film "Das Omen" handelt von einem amerikanischen Diplomaten, dessen Adoptivsohn der Teufel ist. Bei dessen Neuverfilmung 2006 sollen die Dreharbeiten in Kroatien boykottiert worden sein. (jcm)