Indonesischer Bischof soll außerdem Geld veruntreut haben

Bischof soll Affäre haben: Vatikan prüft Vorwürfe

Veröffentlicht am 10.08.2017 um 15:05 Uhr – Lesedauer: 
Indonesien

Jakarta ‐ Schwere Vorwürfe erheben indonesische Priester gegen ihren Bischof Hubertus Leteng: Er soll Kirchengeld veruntreut und eine Affäre haben. Nun schickt der Vatikan einen Ermittler.

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Der Vatikan hat einen apostolischen Visitator für das indonesische Bistum Ruteng eingesetzt. Dem dortigen Bischof Hubertus Leteng werfen Priester der Diözese Veruntreuung von Kirchengeldern in Höhe von rund 100.000 US-Dollar und eine Beziehung zu einer Geliebten vor. Der Generalsekretär der indonesischen Bischofskonferenz, Bischof Antonius Subianto Bunyamin, soll nun im Auftrag des Vatikan die Vorwürfe untersuchen. Das sagte er dem Nachrichtenportal "UCAnews.com" am Dienstag (Ortszeit). Er wird nächste Woche in die Diözese auf die Insel Flores reisen.

Priester protestierten mit Kündigungen

Die Ernennung eines Ermittlers durch den Vatikan ist eine Reaktion auf die Protestaktion von Priestern des Bistums Ruteng: Im Juni 2017 hatten 69 Geistliche ihre Kündigungen als Pfarrpriester und Bischofsvikare eingereicht. Sie verlangten, dass Bischof Bunyamin die Vorgänge im Bistum Ruteng überprüfe. Sie reagierten damit auf Vorwürfe, Leteng habe sich heimlich 94.000 Dollar von der indonesischen Bischofskonferenz und 30.000 Dollar von der Diözese geliehen, ohne für dessen Verwendung Rechenschaft zu geben. Kurz vor dieser Protestaktion hatte Leteng die Vorwürfe nicht kommentieren wollen, berichtet das Nachrichtenportal.

Bereits ein Jahr zuvor hatten 112 der 167 Priester in der Diözese einen Brief mit einer Misstrauenserklärung unterzeichnet. Die Priester vermuteten demnach, das Geld sei an eine Frau gegangen, mit der Bischof Leteng eine Affäre habe. 2014 behauptete zudem ein ehemaliger Priester in einem Video, er wisse über die angebliche Geliebte Bescheid und sei enttäuscht darüber, was der Bischof getan habe. Diese Vorwürfe hat Leteng laut "UCAnews" damals zurückgewiesen und sie "beleidigend" genannt. (jhe)