Der Tod von Heather Heyer soll nicht zu noch mehr Hass führen

Eltern verzeihen Charlottesville-Attentäter

Veröffentlicht am 17.08.2017 um 16:28 Uhr – Lesedauer: 
USA

Bonn ‐ In den USA hat ein mutmaßlicher Neonazi die 32-jährige Heather Heyer mit seinem Auto totgefahren. Ihre Eltern verzeihen dem Täter. Der Vater verweist in einem Video auf eine Aussage von Jesus.

  • Teilen:

Die Eltern der in Charlottesville getöteten Demonstrantin Heather Heyer haben dem Mörder ihrer Tochter verziehen. "Es tut mir leid, dass er dachte, Hass könne Probleme lösen", sagte Susan Bro über den Fahrer des Autos, der wohl absichtlich in eine Gruppe von Demonstranten fuhr. Bei der Trauerfeier im US-Bundesstaat Virginia am Mittwoch forderte Bro die Amerikaner dazu auf, ihre "Wut in rechtmäßige Taten umzusetzen". So würde Heather geehrt und ihr Tod wäre zu etwas zu nütze.

Denn sie wissen nicht, was sie tun

Zuvor hatte Vater Mark Heyer in einem Online-Video der Tageszeitung "Florida Today" mit Verweis auf Jesus über die Konsequenzen der Gewalttat vom Wochenende gesprochen. Menschen müssten mit dem Hass aufhören und sich gegenseitig vergeben. "Ich schließe mich mit ein, indem ich dem Mann, der das tat, vergebe." Dieser habe es nicht besser gewusst. Er müsse daran denken, dass Jesus am Kreuz gesagt habe "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", so Heyer. Er hoffe, dass aus dieser Tat nicht noch mehr Negatives folge, sondern dass sie Veränderung in den Herzen der Menschen bewirke.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Das Denken und die Einstellung gegenüber den Nachbarn müssten sich ändern, so der trauernde Vater. Er sagt, seine Tochter sei eine starke Frau gewesen, die fest an die Gleichheit aller geglaubt habe und für andere aufgestanden sei. Er sei stolz auf Heather, die mutiger gewesen sei als er, so Heyer.

Heather Heyer starb am Samstag im Alter von 32 Jahren, als ein mutmaßlicher Neonazi sein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten rammte. 19 weitere Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Vorher war es zu Zusammenstößen von ultrarechten und rassistischen Demonstranten der Kundgebung "Vereinigt die Rechte" und Gegendemonstranten gekommen. Der 20 Jahre alte Fahrer des Wagens befindet sich in Polizeigewahrsam. (luk)