Der neue Ordensleiter kommt aus Guatemala

Herz-Jesu-Missionare: Erster Oberer aus Lateinamerika

Veröffentlicht am 21.09.2017 um 11:10 Uhr – Lesedauer: 
Die Jesus-Statue deutet mit dem Finger auf ihr freiliegendes Herz, das von Dornen umrankt ist und oben brennt und ein Kreuz aufweist.
Bild: © KNA
Orden

Rom ‐ Die Ordensgemeinschaft der "Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu" hat eine mehr als 150-jährige Geschichte. Bei der Wahl ihres neuen Generaloberen kam es nun zu einer Besonderheit.

  • Teilen:

Die Herz-Jesu-Missionare haben erstmals in ihrer 150-jährigen Geschichte einen Lateinamerikaner an ihre Spitze gewählt. Das Generalkapitel des Ordens wählte in Rom den Guatemalteken Mario Absalon Alvarado (47) zum Generaloberen, wie Radio Vatikan am Mittwoch berichtete.

Absalon ist Nachfolger des Amerikaners Mark McDonald, der dem Orden seit 2011 vorstand.  Seit 2013 war der Herz-Jesu-Missonar aus Guatemala Provinzial der zentralamerikanischen Ordensprovinz. Die "Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu" (MSC) wurden seit ihrer Gründung im Jahr 1854 bislang nur von Europäern oder Nordamerikanern geleitet. Auch die Jesuiten hatten im vergangenen Jahr erstmals einen Lateinamerikaner zum Generaloberen gewählt.

Orden ist in rund 50 Ländern vertreten

Der von dem französischen Priester Jules Chevalier gegründete Orden hat heute 1.750 Mitglieder in rund 50 Ländern. Die Herz-Jesu-Missionare engagieren sich vor allem in der Mission und unterhält Schulen und Internate. Seit 1897 ist der Orden auch in Deutschland vertreten. Sein Hauptsitz ist im münsterländischen Hiltrup, wo die Missionare ein Gymnasium unterhalten. Hierzulande ist der Orden daher auch unter dem Namen Hiltruper Missionare bekannt. Weitere Neiderlassungen befinden sich in Münster, Oeventrop, Wolfen und Homburg an der Saar.

Am Wochenende hatte Papst Franziskus das Generalkapitel im Vatikan empfangen. In seiner Ansprache forderte er den Orden auf, nach neuen Formen der Glaubensverkündigung zu suchen. Zudem ermunterte er die Herz-Jesu-Missionare, Laien stärker in ihre Arbeit einzubinden. (tja)