Franziskus wird fast eine Woche unterwegs sein

Myanmar und Bangladesch: Papst-Programm steht fest

Veröffentlicht am 10.10.2017 um 13:55 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Papstreise

Vatikanstadt ‐ Treffen mit Politikern und Geistlichen, Gottesdienste und Ansprachen stehen auf dem Reiseprogramm von Papst Franziskus nach Myanmar und Bangladesch. Doch etwas an seinem Plan ist sehr ungewöhnlich.

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Papst Franziskus bricht Ende November zu einem einwöchigen Staats- und Pastoralbesuch nach Myanmar und Bangladesch auf. Im Mittelpunkt der Reise vom 26. November bis 2. Dezember stehen Treffen mit den Staatsspitzen der beiden Länder und Begegnungen mit der christlichen Minderheit, wie aus dem am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Programm hervorgeht. Ein Abstecher in die Krisenregion Rakhine oder ein Treffen mit muslimischen Rohingya wird unter den Terminen nicht aufgeführt.

Am 28. November wird Franziskus in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw von Staatspräsident Htin Kyaw willkommen geheißen. Am selben Nachmittag stehen eine Unterredung mit der De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sowie eine Rede vor Vertretern von Politik und Gesellschaft auf dem Programm. Am 29. November feiert der Papst seine erste öffentliche Messe in Rangun. Ferner sind Begegnungen mit dem obersten Rat der buddhistischen Mönche und mit den katholischen Bischöfen des Landes vorgesehen.

Eine Messe mit Priesterweihe, ein interreligiöses Friedenstreffen

Seine Visite im benachbarten Bangladesch beginnt Franziskus mit einer Ehrung der Märtyrer des Unabhängigkeitskriegs 1971 an der nationalen Gedenkstätte in Savar und des "Vaters der Nation", Scheich Mujibur Rahman (1920-1975), in dessen ehemaligem Wohnhaus in der Hauptstadt Dhaka. Anschließend wird Franziskus von Staatspräsident Abdul Hamid empfangen und hält eine Ansprache vor Vertretern von Politik und Gesellschaft. Am 1. Dezember feiert Franziskus unter freiem Himmel eine Messe mit Priesterweihe und lädt zu einem interreligiösen und ökumenischen Friedenstreffen ein. Ferner sind Gespräche mit Premierministerin Scheich Hasina Wajed in der Vatikanbotschaft sowie mit den katholischen Bischöfen des Landes in einem Priesterwohnheim geplant. Zum Abschluss der Reise stehen am 2. Dezember Begegnungen mit Klerikern und Ordensleuten sowie mit Jugendlichen auf dem Programm. In privater Form will der Papst auch ein Heim Mutter Teresas besuchen, das sich vor allem um Straßenkinder in einem Elendsviertel kümmert. Am späten Abend vor dem ersten Advent am 3. Dezember wird Franziskus in Rom zurückerwartet.

Mit einer Dauer von gut sechs Tagen zählt die Visite in Myanmar und Bangladesch zu den längeren der bislang 21 Auslandsreisen von Papst Franziskus. Auffallend ist eine rund 24-stündige Lücke im Programm zwischen der Ankunft in Rangun am 27. November und dem Weiterflug nach Naypyidaw. International stehen Myanmar und Bangladesch wegen des Dramas um die mehr als 500.000 geflohenen Rohingya in der Aufmerksamkeit. Papst Franziskus hatte mehrfach seine Solidarität mit der muslimischen Minderheit im Westen Myanmars erklärt. (KNA)

Linktipp: Ein Tabu-Wort für den Papst beim Myanmar-Besuch

Seine Mission in Myanmar wird politisch ohnehin heikel. Jetzt haben die Bischöfe des Landes Papst Franziskus gebeten, bei seinem Besuch einen speziellen Begriff möglichst zu vermeiden. (Artikel von August 2017)