Jüdische Religionsstätte geschändet
Eine religiöse Stätte der "Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde" Brandenburg ist geschändet worden. Das teilte der Vorstand der Gemeinde am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. Nach den Angaben hatte sich in der Nacht von Montag auf Dienstag ein Unbekannter Zutritt zu einer abgeschlossenen sogenannten Laubhütte der Gemeinde in Potsdam verschafft und sich "dort entleert". Es seien Exkremente und ein benutztes Taschentuch gefunden worden. Die Laubhütten errichten Juden traditionell während des Festes "Sukkot", das jedes Jahr im Herbst an den Zug der Israeliten durch die Wüste erinnert.
Ein politischer Hintergrund?
Der Gemeindevorstand spricht von einem "perfiden antisemitischen Anschlag". Es sei Anzeige bei der Polizei erstattet worden. Laut deren Sprecher Axel Schugardt wird ermittelt, ob für die Tat eine politische Motivation vorliegt, bisher gebe es keine Hinweise dafür. Ermittelt werde wegen Hausfriedensbruch und Beleidung.
Die Laubhütten erinnern die Juden an Sukkot an die provisorischen Unterkünfte, die den Menschen während des Auszugs aus Ägypten zur Verfügung standen. Während des Festes essen und feiern die Gläubigen in den Laubhütten. Manche schlafen sogar dort. Das Fest dauert mehrere Tage und findet jeweils im September oder Oktober statt. Neben der biblischen Bedeutung ist es auch eine Art Erntefest. In diesem Jahr endet es am heutigen Mittwoch. (gho)