Papst verschenkt Statue von totem Flüchtlingsjungen
Papst Franziskus hat der UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO) eine Statue des toten Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi geschenkt. Bei seinem Besuch am Hauptsitz der Einrichtung in Rom übergab der Papst am Montag die Marmorskulptur des dreijährigen Kindes, an dessen Seite ein weinender Engel sitzt, wie die das US-Onlinemedium "Crux" berichtete. Der Leichnam des bei der Überfahrt nach Europa ertrunkenen syrischen Kindes wurde 2015 in der Türkei an Land gespült. Ein Foto des toten Jungen am Strand hatte weltweit große Bestürzung ausgelöst.
Anlässlich des Welternährungstags rief der Papst dazu auf, globale Konflikte zu lösen und den Klimawandel zu stoppen. "Es ist klar, dass die Kriege und die klimatischen Veränderungen Hunger verursachen, vermeiden wir es also, ihn als eine unheilbare Krankheit darzustellen", so Franziskus in Rom. Wissenschaftliche Erkenntnisse über mögliche Maßnahmen gegen den Klimawandel stünden ebenso bereit wie die nötigen rechtlichen Instrumente. Dabei nannte Franziskus das Pariser Klimaabkommen; von diesem würden sich jedoch "leider einige verabschieden". In dem Zusammenhang forderte der Papst auch einen Wandel im Lebensstil sowie im Ressourcengebrauch, Produktion und Konsum.
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Die Frage der Ernährungssicherheit sei verknüpft mit der Migration. Nahrungsmittelspekulation sei mitverantwortlich für Konflikte und Lebensmittelverschwendung und erhöhe "die Zahl der Letzten der Erde, die eine Zukunft fern ihrer Heimatländer suchen", so der Papst. Erneut erinnerte er an die "Opfer von Unterernährung, Kriegen und Klimawandel". Diese sähen sich genötigt, ihr Land zu verlassen, und seien "vielfachen und schrecklichen Formen der Ausbeutung" ausgesetzt.
Weiter forderte der Papst eine "umfassende Verpflichtung zu einer schrittweisen und systematischen Abrüstung". Konflikte seien ein Faktor für das Entstehen oder die Verlängerung von Notlagen und zerstörten das soziale Gefüge, sagte er zur Begründung. Für den Schutz von Bedürftigen nahm er auch die Diplomatie in die Pflicht. Diese müsse die "Kunst des Möglichen" sein und dürfe nicht darauf reduziert werden, Egoismus und Gleichgültigkeit zu rechtfertigen.
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Auch auf Twitter bekräftigte der Papst das Recht auf Ernährung: "Wir müssen dem Imperativ Folge leisten, dass der Zugang zu Nahrung ein Recht aller ist. Ein Recht, das keinen Ausschluss zulässt", twitterte der "@Pontifex". (rom/KNA)
16.10.2017, 12.05 Uhr: ergänzt um weitere Inhalte der Ansprache des Papstes. /rom