Ökumenerat und Weltbund veröffentlichen Erklärung

Vatikan und Lutheraner: Einheit bleibt das Ziel

Veröffentlicht am 31.10.2017 um 15:22 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

Vatikanstadt ‐ Vatikan und Lutherischer Weltbund haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Beide Seiten zeigen sich dankbar für das Reformationsgedenken und verpflichten sich, den Weg zur Einheit fortzusetzen.

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Der Vatikan und die evangelisch-lutherische Kirche haben angekündigt, das ökumenische Ziel eines gemeinsamen Abendmahles nach dem Ende des Reformationsgedenkjahres weiterzuverfolgen. "Für die Zukunft verpflichten wir uns, [...] unseren gemeinsamen Weg zur größeren Einheit fortzusetzen", erklärten der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen und der Lutherische Weltbund (LWB) am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme. Vorgabe bleibe daher, "unser Verständnis von Kirche, Eucharistie und Amt im Bemühen um einen wesentlichen Konsens mit dem Ziel der Überwindung der zwischen uns verbleibenden Differenzen" zu prüfen.

Christen wollen volle Einheit

Viele Christen sehnten sich danach, "die Eucharistie an einem Tisch zu empfangen als konkreten Ausdruck der vollen Einheit", zitiert der Text aus der Erklärung von Papst Franziskus und dem ehemaligen LWB-Präsidenten Munib Younan. Beide hatten sie bei der Gedenkfeier am 31. Oktober 2016 im schwedischen Lund unterzeichnet. Der Papst stand damals mit lutherischen Geistlichen am Altar, um in einem Gottesdienst der Reformation zu gedenken. Franziskus hatte diesen Schritt zum Auftakt des Reformationsgedenkjahres als Beginn "auf dem Weg der Versöhnung" bezeichnet.

In der Stellungnahme vom Dienstag betonen beide Kirchen ihre "tiefe Dankbarkeit für die spirituellen und theologischen Gaben" der Reformation. Gleichzeitig bitten sie um Vergebung für ihr "Versagen" und die gegenseitigen Kränkungen der vergangenen 500 Jahre. Das Reformationsjahr habe für beide Seiten "eine neue Sicht" auf die Trennung der Kirchen im 16. Jahrhundert ermöglicht, heißt es weiter. "Es ist aufs Neue deutlich geworden, dass das, was uns eint, sehr viel mehr ist als das, was uns noch trennt." Der Blick auf die Vergangenheit könne ein "Impuls zur wachsenden Gemeinschaft und ein Zeichen der Hoffnung für die Welt im Sinne der Überwindung von Spaltung und Zersplitterung" sein. (tmg/dpa/KNA)