Bischof Kohlgraf spielt Orgelkonzert
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird ein Orgelkonzert für einen guten Zweck spielen: Mit dem Konzert am 12. November im Mainzer Dom soll die Anschaffung einer neuen Domorgel unterstützt werden. Das gab das Bistum Mainz am Montag bekannt. Gemeinsam mit dem Domorganisten Daniel Beckmann wird Kohlgraf Stücke zu vier Händen verschiedener Komponisten spielen. Mitgestaltet wird das Konzert von den drei Chören am Mainzer Dom.
Auf dem Programm steht Musik von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Robert Cundick und Maurice Ravel sowie Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy. A capella werden der Mainzer Domchor, die Domkantorei St. Martin und der Mädchenchor am Dom und St. Quintin Werke von Anton Bruckner, Camille Saint-Saëns und Joseph Rheinberger singen. Das vierhändige Orgelspiel soll auf eine Videoleinwand ins Langhaus des Mainzer Domes übertragen werden. Der Eintritt ist frei; es wird um Spenden für die neue Domorgel gebeten.
Domorganist Beckmann freut sich auf dieses besondere Konzert: In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Mainzer Kirchenzeitung "Glaube und Leben" sagte er: "Wir planen seit vielen Jahren einen Neubau der Domorgel. Das Benefizkonzert soll nun den Startschuss für die Öffentlichkeit geben und die Spendenakquise einleiten." Bischof Kohlgraf unterstütze den Neubau von vielen Seiten – nun auch am Spieltisch: "Da er selbst ein guter Musiker ist, haben Domdekan Heinz Heckwolf und ich überlegt, ihn für eine musikalische Unterstützung anzufragen. Er hat sofort zugesagt", berichtet Beckmann. Das Konzert ist wohl einzigartig: "Ich habe nie von einer vergleichbaren Aktion in anderen Bistümern gehört", so der Domorganist.
Alte Domorgel auf Stand der Nachkriegszeit
Die Domorgel im Mainzer Dom ist seit den 1920er Jahren nach und nach gewachsen und gehört zu den kompliziertesten Orgelanlagen Europas: Die Firma Klais hatte eine Orgel mit 75 Registern auf vier Manualen und Pedal auf der Nord- und Südseite hinter dem Westchorgestühl installiert. Mitte der 1960er Jahre nahm dann die Firma Kemper/Lübeck einschneidende Änderungen vor. So wurde etwa das Orgelwerk in den Arkaden der Oberkapellen des Ostchores, den "Kaiserlogen", hinzugefügt. Anlässlich des 20-jährigen Bischofsjubiläums von Karl Kardinal Lehmann kam 2003 die "Kardinalstrompete" zur Orgelanlage hinzu. Nun soll die Orgel ersetzt werden: "Da sich die Domorgel jedoch klanglich wie technisch heute auf einem nahezu unveränderten Nachkriegsstand der 1960er Jahre befindet, ist ein Spiel nach künstlerischen Qualitätskriterien eine große Herausforderung und lässt meist Wünsche offen", heißt es auf der Internetseite der Domorgel. (jhe)