forsa-Umfrage zur Wahrnehmung von Institutionen

Deutsche haben wenig Vertrauen in katholische Kirche

Veröffentlicht am 04.01.2018 um 11:15 Uhr – Lesedauer: 
Statistik

Bonn ‐ Die Bundesbürger halten das Fernsehen für vertrauenswürdiger als die katholische Kirche. In einer Umfrage liegt sie unter 26 Institutionen nur im hinteren Mittelfeld. Auch das Vertrauen in den Papst nimmt ab.

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Die Bundesbürger bringen der katholischen Kirche laut einer Umfrage kein großes Vertrauen entgegen. Unter 26 "nicht-politischen Institutionen" belegte die katholische Kirche in einer Studie des Meinungsforschungsinstituts forsa für die Fernsehsender RTL und ntv nur Rang 18. Mit 27 Prozent verbesserte sie sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch um einen Prozentpunkt. Hierbei weicht die Wahrnehmung in West- und Ostdeutschland stark voneinander ab. So schenken nur 13 Prozent der Ostdeutschen der katholischen Kirche ihr Vertrauen; unter den Westdeutschen hingegen 30 Prozent.  

Die evangelische Kirche steigerte sich um zwei Prozentpunkte auf 48 Prozent und wird damit auf Platz 13 gelistet. In Westdeutschland vertrauen ihr 50 Prozent der Befragten, in Ostdeutschland 34 Prozent.

Das Vertrauen in den Papst hat im vergangenen Jahr hingegen deutlich abgenommen. Ihm vertrauen 54 Prozent der Befragten, was einem Rückgang um 6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016 entspricht und Platz 9 im aktuellen Ranking bedeutet. Auch hier weichen West- und Ostdeutschland stark voneinander ab. Der Papst genießt den Angaben nach bei 40 Prozent der Ostdeutschen Vertrauen, aber bei 57 Prozent der Westdeutschen.

Der Islam verlor am meisten Vertrauen

Den stärksten Vertrauensverlust verzeichnete der Islam. Er fiel in dem "Vertrauens-Ranking" von 25 Prozent im Vorjahr auf 9 Prozent. Das bedeutet Rang 24. Dahinter liegen nur noch Manager mit 6 Prozent und Werbeagenturen mit 5 Prozent. Für diesen niedrigen Wert des Islam macht forsa-Chef Manfred Güllner islamistisch motivierte Terroranschläge verantwortlich.

Dem Zentralrat der Juden schenkten 37 Prozent der Befragten ihr Vertrauen, drei Prozentpunkte weniger als 2016. An der Spitze des "Vertrauens-Rankings" stehen Polizei, Universitäten, Ärzte und der eigene Arbeitgeber. Die Medien in Gestalt von Radio, Presse und Fernsehen mussten jeweils 4 Prozentpunkte Verluste hinnehmen. Dem Radio vertrauen der Umfrage zufolge 56 Prozent der Deutschen (Platz 8), die Presse kommt auf 40 Prozent (Platz 15), das Fernsehen auf 28 Prozent (Platz 17).

Die Umfrage fand zwischen dem 15. und 20. Dezember statt, 2.307 Menschen nahmen daran teil. (tja/KNA)