Gemälde des Apostels Jakobus zu "erotisch"?

Die Entfernung eines ungewöhnlichen Gemäldes des Apostels Jakobus hat in der spanischen Kleinstadt Membrilla für Aufregung gesorgt. Der Künstler Antonio Ximénez Muñoz geht davon aus, dass sein Gemälde als "erotisch" empfunden worden sei, wie die Zeitung "El País" am Mittwoch berichtete. Es zeigt den Heiligen in einer anzüglichen Pose und war von seinem Platz in der Sakristei der örtlichen Kirche entfernt worden. "Es ist in keiner Weise erotisch", verteidigte der 87-Jährige sein im superrealistischen Stil gemaltes Bild.

Der aus Membrilla stammende Ximénez hatte das Werk vor einigen Jahren der Kirche "Sankt Jakobus der Ältere" geschenkt. Bei einem Besuch in der 6.000-Einwohner-Stadt stellte der in Miami lebende Künstler vor kurzem fest, dass sein Gemälde entfernt worden war. Das zuständige Bistum Ciudad Real hatte die Abnahme mit einer Umstellung der Möbel in der Sakristei begründet. Ein Schrank stehe nun am Platz des Bildes, erklärte die Diözese. Das Werk sei "nicht zensiert" worden und man suche nach einem neuen Platz für das Gemälde.

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Ximénez will sein 2,5 x 2,5 Meter großes Kunstwerk als Allegorie verstanden wissen. Es zeigt den Apostel Jakobus mit einer blauen Tunika, die kurz oberhalb der Knie endet. Jakobus zieht den Stoff an seinem rechten Bein zur Seite und stützt sich auf einen Wanderstock. Auf seiner Kleidung trägt er ein Jakobus-Kreuz und eine Pilgermuschel. An den Seiten des Gemäldes sind das Portal der Kathedrale von Santiago de Compostela und eine Marienfigur zu sehen. Die Landschaftsdarstellung lehnt sich an die Umgebung von Membrilla an. Der Künstler hat auch sich selbst dargestellt: Auf einem Schimmel reitet er vor einem Regenbogen über den Himmel. (rom)