Kirchtürme sollen für besseres Internet sorgen
Mittelalterliche Kirchtürme in ländlichen Gegenden sollen in England künftig die dortige Qualität des Internets und des Mobilfunks verbessern. Darauf haben sich laut örtlichen Medienberichten die britische Regierung und die Kirche von England geeinigt. Demnach werde die Kirche von England ihre Gemeinden dazu aufrufen, die insgesamt 16.000 Kirchtürme zunehmend für Internet-Transmitter und Telekomzubehör freizugeben.
Durch die Höhe der Türme und die zentrale Lage von Dorfkirchen "kann auch eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert helfen, Großbritannien für die Zukunft zu rüsten und das Leben der Menschen zu verbessern", so der Staatssekretär für Digitales, Medien und Kultur, Matt Hancock.
Bischof James: Wert der Kirchtürme erhöht
Auch der Bischof von Norfolk, Graham James, begrüßte die Vereinbarung. Die kreative Nutzung von anglikanischen Kirchen werde deren "Wert für die Gemeinden erhöhen". Die durch die Kirchtürme ermöglichte Vernetzung ländlicher Gemeinden werde zwei der größten Probleme dort bekämpfen, betonte auch der Bischof von Chelmsford, Stephen Cottrell: Isolation und Nachhaltigkeit.
Zwei Drittel der anglikanischen Kirchen befinden sich laut Medienberichten in ländlichen Gegenden. 120 Gemeinden der Kirche von England haben in Pilotprojekten ihre Kirchtürme schon für Internet-Transmitter bereitgestellt. Die britische Regierung hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2022 einen flächendeckenden mobilen Anschluss für ganz Großbritannien zu erreichen. Laut Medienangaben beträgt die Abdeckung in Großbritannien mit der Mobilfunktechnologie 4G derzeit nur 43 Prozent. (KNA)