Es geht um Missbrauchsvorwürfe gegen zwei Priester

Mangelnde Kooperation: Razzia in Bischofswohnung

Veröffentlicht am 23.03.2018 um 14:20 Uhr – Lesedauer: 
USA

Washington ‐ Erst soll er Missbrauchsvorwürfe gegen Priester seiner Diözese vertuscht haben. Dann weigerte er sich, mit der Polizei zu kooperieren. Die sah sich schließlich zu radikalen Maßnahmen gezwungen.

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Im US-Bundesstaat Michigan hat die Polizei am Donnerstag (Ortszeit) die Wohnung des Bischofs von Saginaw sowie weitere Kirchengebäude durchsucht. Grund sei mangelnde Kooperation bei der Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen gegen zwei Priester der Diözese gewesen, zitieren US-Medien einen Polizeisprecher. Allerdings habe man bei der Razzia keine Hinweise auf mögliche Vertuschung sicherstellen können.

Im Februar waren zwei Priester wegen dringender früherer Verdachtsfälle sexueller Belästigung Minderjähriger aus dem Amt entfernt worden. Einer der beiden muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Bischof Joseph Cistone erklärte damals, er habe vorher keine Erkenntnisse über polizeiliche Ermittlungen oder Verdachtsäußerungen gegen die beiden Geistlichen gehabt. Die Polizei bezweifelt diese Aussage.

Laut dem privaten katholischen Mediennetzwerk CNA/EWTN war Cistone 2012 angeklagt, ein Geschworenengericht getäuscht zu haben. Damals ging es um seine mutmaßliche Beteiligung an der Zerstörung von Dokumenten mit Namen potenzieller Missbrauchspriester 1994 in Philadelphia. Zu einer Verurteilung kam es nicht. Im Februar teilte der 68-jährige Bischof mit, bei ihm sei Lungenkrebs diagnostiziert worden. (KNA)