Mönche folgen "Prophetin" – vom Papst suspendiert
Papst Franziskus hat neun ukrainische Mönche ihres Amtes enthoben. Die Männer hätten Nachrichten einer selbsternannten "Prophetin" verbreitet und ohne Autorisierung Exorzismen durchgeführt, berichtete die britische "Daily Mail" am Wochenende unter Berufung auf die Ukraninische griechisch-katholische Kirche. Die Entscheidung des Papstes sei endgültig und man könne sie nicht anfechten, heißt es in einer Mitteilung der Kirche. Die sieben Brüder und zwei Patres aus der Gegend um Ternopil in der Westukraine dürften sich nicht mehr Mönche nennen, als Mönche kleiden und seien von ihren Gelübden befreit.
Der ehemalige Pater Antony-Grygory, mit bürgerlichem Namen Roman Planchak, hatte vom Kloster Theodoros Studites in Kolodiivka aus die "Offenbarungen" der Nonne Maria Baran verbreitet. Diese behauptet seit 2004, die Stimme der drei Personen der göttlichen Dreifaltigkeit, der Jungfrau Maria und weiterer Heiliger zu hören. Planchak habe eigenmächtig erklärt, dass die Botschaften, die die Schwester höre, von Gott stammten, erklärten die Bischöfe. Die Synode des Großerzbistums Kiew-Halytsch habe hingegen im Mai 2017 dem Kloster eine weitere Verbreitung der Botschaften verboten.
Ein Teil der Mönche ignorierte die Vorschriften und zog ins Karpatenvorland, wo sie in Ungehorsam gegenüber ihren Ordensoberen, der griechisch-katholischen Kirche und der Ostkirchenkongregation des Vatikans weiter die Offenbarungen der Nonne verbreiteten. Die beiden Priester hätten zudem unautorisiert Exorzismen ausgeführt. Laut Mitteilung der Bischöfe entfernte der Ternopiler Erzbischof Wassyl Semenjuk die neun Mönche aus dem Mönchsstand, was der Papst nun bestätigte. (luk)