CSU: Christlich-abendländische Wurzeln nicht verleugnen
CSU-Generalsekretär Markus Blume hat einen stärker werteorientierten Ansatz in der Integrationspolitik angemahnt. "Die grassierende Selbstverleugnung unserer christlich-abendländischen Wurzeln halte ich für gefährlich. Sie sendet falsche Signale auch an diejenigen, die sich bei uns gerne integrieren wollen", sagte Blume der "Rheinischen Post" (Donnerstag).
"Darf im Kindergarten noch Osterbasteln stattfinden oder muss es besser Frühjahrsbasteln genannt werden? Diese Debatte wird meist von übertoleranten Deutschen geführt, die mit der Religion schon immer auf Kriegsfuß standen", kritisierte Blume. "Kreuze ab, Schweinefleisch vom Speiseplan" - das sei absurd. "Da wünsche ich mir auch eine klare Positionierung der Kirchen", so der CSU-Politiker.
Wer in Deutschland lebe, müsse sich integrieren und an die Spielregeln halten. Integration heiße nicht Beliebigkeit. "Integration ist zwingend und hat eine Richtung: zu unserer Leitkultur", sagte Blume. Er verwies darauf, dass wir in einem Zeitalter gravierender Veränderung lebten, "da braucht es klare Ordnungskonzepte."
Söder will Kreuze in jeder bayerischen Behörde
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verkündete unterdessen, in jeder Behörde des Freistaats ein sichtbares Kreuz anbringen lassen zu wollen. Es sei das grundlegende Zeichen der kulturellen Identität und Symbol für Menschenwürde, Nächstenliebe und Toleranz, sagte Söder am Mittwoch bei seiner ersten Regierungserklärung vor dem Bayerischen Landtag in München. Die christlich-abendländische Prägung Bayerns sei der Humus einer vitalen Gesellschaft.
Bereits Ende Februar hatte sich Söder mehr Kreuze in öffentlichen Gebäuden gewünscht. "Kreuze abhängen ärgert mich deswegen, weil sie nicht nur Zeichen einer Konfession sind, sondern ein Grundbestandteil unserer Menschenwürde", sagte er damals.
Als Reaktion auf die neue Ankündigung Söders schrieb die Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, auf Twitter: "Ich bin fest davon überzeugt, dass man ein größeres Zeichen setzt, wenn man Nächstenliebe konkret lebt, anstatt in jeder Behörde ein sichtbares Kreuz anbringen lässt." (bod/KNA)