Mexikansichen Bischöfe fordern tiefgreifende Analyse

Mexiko: Zwei Priester innerhalb von drei Tagen ermordet

Veröffentlicht am 23.04.2018 um 09:45 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Mexiko-Stadt ‐ Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Priester weltweit. Nun wurden wieder zwei Geistliche ermordet. Die mexikansichen Bischöfe rufen zu einer tiefgreifenden Analyse des Problems auf.

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In Mexiko sind innerhalb von nur drei Tagen zwei katholische Priester ermordeten worden. Wie mexikanische Medien am Wochenende unter Berufung auf Polizeikreise berichteten, handelt es sich bei dem Opfer um den 33 Jahre alten Juan Miguel Contreras Garcia. Zwei Unbekannte sollen in die Sakristei einer Kirche des Bundesstaates Jalisco eingedrungen sein und den Priester niedergeschossen haben. Anschließend seien sie mit einem Geländewagen geflohen.

Bereits am Donnerstag war ein Pfarrer aus der Diözese Izcallii m Umland von Mexiko-Stadt getötet worden. Er wurde von einem Unbekannten kurz vor Beginn des Abendgottesdienstes in seiner Kirche erstochen. Die mexikanische Bischofskonferenz rief angesichts der jüngsten Gewalttaten zu einer tiefgreifenden und ehrlichen Analyse "unserer Kultur und Gesellschaft auf, um uns zu fragen, warum wir den Respekt vor dem Leben, das heilig ist, verloren haben".

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Priester weltweit. Erst im Februar stoppten Angreifer das Fahrzeug zweier Geistlicher auf einer Landstraße in der Unruheregion Guerrero und eröffneten das Feuer. Beide Priester starben, vier weitere Mitreisende wurden verletzt. Seit 2012 dokumentierte das Katholischen Multimedia-Zentrums (CCM) insgesamt 23 Morde an Priestern und Kirchenvertretern. Die Zahl stieg mit dem Beginn des "Krieges gegen die Drogen" unter Präsident Felipe Calderon (2006 bis 20012) stark an und bleibt auch unter dem aktuellen Präsidenten Enrique Pena Nieto auf konstant hohem Niveau. (bod/KNA)