US-Autorin erhält Buchpreis der Bischofskonferenz
Die US-amerikanische Autorin Lauren Wolk und die deutsche Übersetzerin Birgitt Kollmann sind am Donnerstagabend bei einem Festakt im Bonner Haus der Geschichte mit dem diesjährigen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielten den mit 5.000 Euro dotierten Preis für den Jugendroman "Das Jahr, in dem ich lügen lernte", wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte.
Lauren Wolk erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte der elfjährigen Farmerstochter Annabelle, die in der Konfrontation mit dem brutalen Mobbing ihrer Mitschülerin Betty beherzt und mutig für die Wahrheit eintritt. Die Jury unter der Leitung des Trierer Weihbischofs Robert Brahm hatte das Buch nach Angaben der Bischofskonferenz aus 280 Titeln ausgewählt, die von 76 Verlagen eingereicht worden waren.
Bischf Fürst lobt dramaturgische Raffinesse
Bei dem Festakt hob der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, die dramaturgische Raffinesse hervor, mit der Lauren Wolk die Geschichte von Annabelle erzähle: "Diese Geschichte erschüttert. Sie schildert eindringlich, dass es Dinge gibt, die wir nicht fassen können, die wir nicht in der Hand haben, die wir nicht verhindern können, so sehr wir uns anstrengen mögen und dabei die besten Absichten haben", so der Bischof von Rottenburg-Stuttgart. Aber die Autorin lasse ihre junge Protagonistin damit nicht alleine: "Es sind die Liebe und der Rückhalt ihrer Familie, die es Annabelle ermöglichen, diese Bürde zu tragen und weiterhin mutig und aufrecht durchs Leben zu gehen", betonte Fürst.
Lauren Wolk bedankte sich bei der Jury und der Bischofskonferenz für die Auszeichnung und verwies auf das Potential von Büchern in der Bewältigung von schwierigen und furchtbaren Situationen: "Ein Buch kann uns mit am besten daran erinnern, dass wir alle miteinander verbunden sind. Dass wir einander die Stärke schulden, die wir mit anderen teilen können. Dass selbst die Schwächste unter uns stärker ist, wenn sie mehr gibt als sie nimmt." Auch Birgitt Kollmann, die den Preis bereits zum zweiten Mal für eine Übersetzung erhielt, bedankte sich und beschrieb ihr Verständnis von der Rolle des Übersetzers mit dem Bild des Fährmanns, der seine kostbare Fracht, den Originaltext, "möglichst verlustarm über das manchmal doch recht tiefe Wasser" bringe.
Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis wird seit 1979 von der Bischofskonferenz vergeben. Ausgezeichnet werden nach Angaben der Bischofskonferenz deutschsprachige Bücher, die beispielhaft und altersgemäß religiöse Erfahrungen vermitteln, Glaubenswissen erschließen und christliche Lebenshaltungen verdeutlichen. Neben dem Preisgeld erhalten die Preisträger seit 1997 auch eine in Bronze gegossene Statuette. (stz)