Bistum Münster: Generalvikar hofft auf viri probati
Der Generalvikar des Bistums Münster, Norbert Köster, hat sich für die Priesterweihe von bewährten verheirateten Männern, sogenannten viri probati ausgesprochen. Er schaue angesichts des Fachkräftemangels in der Kirche "besonders auf die Option der viri probati", sagte Köster, wie die Kirchenzeitung des Bistums Münster "Kirche+Leben" am Montag vorab auf ihrer Internetseite meldete. Viri probati würden "wunderbar in unseren Kulturwandel hineinpassen", so Köster. Die Personalverantwortlichen müssten jedoch wissen, dass verheiratete Priester wegen ihrer Familie nicht überall einsetzbar, sondern in der Regel an einen bestimmten Ort gebunden seien. Der Kirche sei dennoch "sehr damit geholfen", wenn viri probati in ihren Heimatpfarreien die Eucharistie feiern dürften.
Köster: Veränderungen sind "sehr heilsamer Prozess"
Der Generalvikar äußerte sich zudem zum Modell der Gemeindeleitung im Bistum Münster. "Unsere künftigen Gemeindeleitungs-Teams sollen schwerpunktmäßig aus Menschen bestehen, die freiwillig engagiert sind." Die hauptamtlichen Mitarbeiter in den Gemeinden sollten künftig professionell unterstützend tätig sein. Dabei sei es egal, ob es sich um Pastoralreferenten oder Priester handele, "da machen sie das Gleiche". Köster bezeichnete diese Veränderungen als "sehr heilsamen Prozess", in dem sich das Wirken des Heiligen Geistes zeige. Er räumte jedoch ein, dass auch wegen des Priestermangels gehandelt werde: "Ich gebe zu, dass wir diese Sache nicht diskutieren würden, wenn es diese Notlage nicht gäbe."
Weiter verteidigte Köster die Schließung der Diözesanstelle Berufe der Kirche im Juni. "Wir haben beobachtet, dass die zentrale Diözesanstelle in Münster zu wenig als Ansprechpartner angenommen wird", erläuterte der Generalvikar die Entscheidung. Im kommenden Jahr werde es eine Werbekampagne für unterschiedliche Tätigkeiten in der Kirche "vom Controller über IT bis hin zu pastoralen Berufen" geben. Fortan sollten die einzelnen Berufsgruppen jedoch eigene Ideen entwickeln, wie sie für ihren Beruf werben könnten. Dabei verstehe Köster, wenn einzelne Mitarbeiter frustriert seien. Angesichts des kirchlichen Umbruchs sei es wichtig, "die einzelnen Berufsbilder noch einmal zu klären und attraktiv zu machen". Als Beispiel nannte er den Beruf des Priesters: "Wir können gar nicht sagen, wie zum Beispiel die Rolle des Priesters in zehn oder 20 Jahren aussieht", sagte Köster. (rom)