Fuldaer Oberhirte hatte Altersgrenze im Februar erreicht

Rücktritt von Bischof Algermissen angenommen

Veröffentlicht am 05.06.2018 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Fulda

Bonn ‐ Bereits im Februar wurde Bischof Heinz Josef Algermissen 75 Jahre alt. Nun hat Franziskus seinem Rücktritt erwartungsgemäß zugestimmt - und das an einem symbolträchtigen Datum.

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Papst Franziskus hat den Rücktritt des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen angenommen. Das gab der Apostolische Nuntius in Deutschland, Nikola Eterovic am Dienstag in Fulda bekannt. Bis zur Wiederbesetzung des bischöflichen Stuhls wird ein Diözesanadministrator die Leitung des Bistums mit seinen rund 393 000 Mitgliedern übernehmen, das größtenteils in Hessen liegt. Algermissen wurde im Februar 75 Jahre alt und erreichte damit die für Bischöfe übliche Altersgrenze. Sein Rücktrittsgesuch hatte er schon im vergangenen Herbst in den Vatikan geschickt.

Algermissen wurde im Februar 75

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, dankte Algermissen für dessen Gastfreundschaft als Gastgeber für die Vollversammlung der Bischofskonferenz, die sich jedes Jahr im Herbst in Fulda trifft. "Es war Dir stets ein Anliegen, dass wir uns nicht nur wohl gefühlt haben in Fulda, sondern dass wir auch zu guten Diskussionen und Ergebnissen unserer Beratungen gekommen sind", so Marx in einem Brief anlässlich des Rücktritts. "Ich bin dankbar für das Miteinander und werde Dich als Bischof der Bonifatiusstadt Fulda, aber auch als Wegbegleiter in der Bischofskonferenz vermissen."

Algermissen war fast 17 Jahre Oberhirte in Fulda. Mit seiner Amtseinführung am 23. September 2001 folgte er auf den plötzlich verstorbenen Johannes Dyba. Als Diözesanbischof leitete er im Jahr 2002 Jahr eine Strukturreform ein. Der sogenannte "Pastorale Prozess" fasste die ehemals 250 Pfarreien zu 43 Pastoralverbünden zusammen. 2016 dann initiierte er einen sogenannten "Bistumsprozess", der die strategischen Ziele bis 2030 vorgibt.

Besonders häufig äußerte sich Algermissen, der auch Vorsitzender der Friedensbewegung Pax Christi ist, unter anderem zu Fragen von Krieg und Frieden, der Ökumene und dem Lebensschutz. Kardinal Marx bescheinigt Algermissen in seinem Brief ein "besonderes Augenmerk für das ungeborene und sterbende Leben: Das Leben vom Anfang bis zum Ende zu schützen, ist Dir – auch in öffentlichen Debatten – immer ein Herzensanliegen gewesen."

Algermissen wurde am 15. Februar 1943 in Hermeskeil im Landkreis Trier-Saarburg geboren. 1969 wurde er im Paderborner Dom zum Priester geweiht. Nach einer Zeit als Studentenseelsorger wurde er Pfarrer einer Gemeinde in Bielefeld. Dort war er ab 1984 Dechant. 1996 wurde Algermissen Weihbischof von Paderborn. Sein Wahlspruch lautet "Schatz in zerbrechlichen Gefäßen" ("Thesaurus in vasis fictilibus") (2 Kor 4,7).

Gedenktag des heiligen Bonifatius

Seinen Rücktritt als Fuldaer Diözesanbischof nahm Papst Franziskus am Gedenktag an den Heiligen Bonifatius an. Der Apostel der Deutschen ist der Patron des Bistums Fulda und im dortigen hohen Dom begraben. (gho)

05.06.2018, 12.50 Uhr: ergänzt um Statement von Kardinal Marx