EKD und Pax Christi demonstrieren gegen US-Atomwaffen in der Eifel

Ackermann an Bundesregierung: Ein falsches Signal!

Veröffentlicht am 13.06.2018 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 
Atomwaffen

Bonn ‐ Am 7. Juli demonstrieren Katholiken und Protestanten gemeinsam gegen in der Eifel gelagerte US-Atomwaffen. Im Vorfeld spricht der Trierer Bischof Stephan Ackermann eine deutliche Warnung aus.

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Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat davor gewarnt, sich an die nukleare Abschreckung zu gewöhnen. "Es ist höchste Zeit, dass die von den Atommächten gegebenen Versprechen zur nuklearen Abrüstung endlich erfüllt werden", betonte der Vorsitzende der Kommission Justitia et Pax laut einer Mitteilung der evangelischen Friedensarbeit am Mittwoch in Bonn. Die aktuellen Tendenzen zur Modernisierung der Atomwaffen würden die Unsicherheit erhöhen und seien "ausgesprochen bedrohlich", so Ackermann im Vorfeld des kirchlichen Aktionstages am 7. Juli am Bundeswehr-Fliegerhorst in Büchel.

Der Bischof verwies auf die Appelle der Kommission Justitia et Pax an die Bundesregierung, wonach diese sich zukünftig stärker für die nukleare Abrüstung einsetzen solle. "Die Haltung der Bundesregierung in dieser Frage, zum Beispiel sich nicht an den Verhandlungen zum Atomwaffenverbotsabkommen zu beteiligen, war sehr unbefriedigend und ist ein falsches Signal", sagte der Oberhirte.

"Friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik" gefordert

Am 7. Juli wollen mehrere Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Friedensorganisation Pax Christi gegen die US-amerikanischen Atombomben demonstrieren, die am deutschen Fliegerhorst Büchel in der Eifel gelagert sind. Neben einem Gottesdienst mit dem Friedensbeauftragten des EKD-Rates, Renke Brahms, ist auch ein Kulturprogramm geplant. Bischof Ackermann wird demnach nicht am Aktionstag teilnehmen können.

Bereits im April hatten die Veranstalter die Bundesregierung aufgerufen, den Abzug der Atomwaffen aus Büchel zu veranlassen. Auch drangen sie auf eine Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags. "Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen abzulehnen", hieß es in ihrem Aufruf. Künftig brauche es eine "friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik".

Am 7. Juli 2017 hatten insgesamt 122 Staaten für den Verbotsvertrag aller Atomwaffen gestimmt. Die Internationalen Kampagne für ein Verbot von Atomwaffen (ICAN), die sich dafür jahrelang eingesetzt hatte, wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Auch Papst Franziskus und weitere Vertreter der beiden großen Kirchen sprechen sich immer wieder für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen aus. (bod/KNA)