Katholischer Priester in Kamerun getötet
Im Südwesten Kameruns wurde ein Priester in der Nähe der Provinzhauptstadt Buea getötet. Nach Informationen des Generalvikars der Diözese Buea, Asek Bernard, habe der ermordete Priester Alexander Sob am Freitagabend gemeinsam mit Freunden seine Familie in Muyuka besuchen wollen.
Mitten im Zentrum sei das Auto gestoppt worden, Unbekannte hätten auf die Insassen geschossen. Der Priester starb im Krankenhaus. Noch sei unklar, ob der Angriff ihm gegolten habe oder ob er zufällig zum Opfer geworden sei. Die Kirche habe Fotos der verstümmelten Leiche des Priesters erhalten, so ein Sprecher der katholischen Kirche Kameruns.
Proteste gegen die "französische Dominanz"
Der Südwesten Kameruns, wo etwa 20 Prozent der Bevölkerung leben, ist englischsprachig, während die Mehrheit des Landes französischsprachig ist. Buea ist die Hauptstadt der anglophonenen Region. Zahlreiche anglophone Kameruner fühlen sich seit Jahren von der Zentralregierung in Yaounde benachteiligt. Seit Herbst 2016 nehmen die Proteste gegen die aus ihrer Sicht "französische Dominanz" und für einen unabhängigen Südwesten zu.
Seit dem vergangenen Jahr sind mehr als 21.000 Menschen ins Nachbarland Nigeria geflohen. 160.000 weitere Personen sind Binnenflüchtlinge. Es ist unklar, wie viele Menschen in dem Konflikt bereits ums Leben gekommen sind. Die katholische Kirche versucht, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln.
Im vergangenen Jahr starb der Bischof der französischsprachigen Diözese Bafia, Jean-Marie Benoît Balla, unter mysteriösen Umständen. Während die offizielle Untersuchung der Regierung zu dem Ergebnis gekommen war, Bala hätte sich selbst getötet, geht die kamerunische Bischofskonferenz weiterhin von einem Gewaltverbrechen aus. (fxn/KNA)