Hamburger Schulstandorte sollen nicht gewinnbringend verkauft werden

Erzbistum entgegnet Vorwurf der Grundstücksspekulation

Veröffentlicht am 15.08.2018 um 10:45 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Hamburg

Hamburg ‐ Das Erzbistum Hamburg will bis zu acht seiner 21 katholischen Schulen schließen. Doch was soll mit den Grundstücken anschließend geschehen? Gewisse Mutmaßungen hat die Diözese jetzt dementiert.

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Das Erzbistum Hamburg hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen es nach den geplanten Schließungen katholischer Schulen die Grundstücke gewinnbringend verkaufen will. "Es gibt derzeit keine derartigen Pläne", sagte der Sprecher der kirchlichen Schulabteilung, Christoph Schommer, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Boeddinghaus (Linke) hatte zuvor in einer Kleinen Anfrage an den Hamburger Senat den Verdacht geäußert, das Erzbistum wolle "durch die Schließung beziehungsweise Zusammenlegung von Schulen aus den geschenkten Grundstücken profanen Profit schlagen".

Hintergrund ist, dass drei der von der Schließung bedrohten katholischen Schulen auf ehemals städtischen Grundstücken stehen. Zwei dieser Grundstücke überließ die Stadt Hamburg im Jahr 2008 kostenlos dem Erzbistum, ein weiteres wurde ihm verkauft - ohne weitere Auflagen für die Nutzung. Einzelne Politiker befürchten nun, dass die einst gut gemeinten Geschenke zum Spekulationsobjekt der überschuldeten Diözese werden könnten.

Ausschließlich schulische Nutzung

Schommer widersprach: "Eine Bebauung der Grundstücke für die Gewerbe- oder Wohnnutzung sowie eine Veräußerung zu marktüblichen Sätzen ist nach aktuellem Baurecht gar nicht möglich." Die jeweiligen Bebauungspläne sehen eine ausschließlich schulische Nutzung der Grundstücke vor, wie der Senat bestätigt. Nur eine Genehmigung der Baubehörde könnte das ändern.

Das Erzbistum Hamburg ist eigenen Angaben zufolge um rund 79 Millionen Euro überschuldet. Ende Januar hatte die Diözese daher angekündigt, bis zu 8 ihrer 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Drei der Schulen könnten gerettet werden, wenn das Erzbistum finanzielle Hilfe von außen bekäme. Laut Schommer wird aktuell weiter nach Lösungen für den Erhalt dieser drei Schulen gesucht. Konkrete Ergebnisse würden voraussichtlich Mitte September bekanntgegeben. (KNA)