Die besten Schutzpatrone für Schüler und Studierende
Aloisius von Gonzaga – Patron der studierenden Jugend
Er ist seit knapp 300 Jahren der offizielle Schutzpatron für Studenten: Aloisius (1568-1591), auf Italienisch Luigi, war der älteste Sohn des Markgrafen von Gonzaga bei Mantua in Norditalien. Als Page an den Höfen von Florenz, Mantua und Madrid lernte er das zügellose Leben des Adels kennen. Das Ergebnis: Er gelobte daraufhin ewige Keuschheit. Mit 17 Jahren verzichtete Aloisius zugunsten seines jüngeren Bruders auf sein Erbe und trat in den Jesuitenorden ein. Er studierte in Rom und pflegte Kranke. Während eines Einsatzes bei einer Pestepidemie steckte er sich an und starb bereits mit 23 Jahren. 1726 wurde er heiliggesprochen und 1729 zum Patron der jungen Studierenden ernannt, später noch zum Patron der christlichen Jugend.
Gedenktag: 21. Juni
Ambrosius von Mailand – Patron des (späten) Lernens
Bereits eine Woche nach seiner Taufe wurde Ambrosius (339-397) zum Bischof von Mailand geweiht. Erst dann begann er sein Studium der Theologie – vor allem die griechischen Kirchenväter. Zuvor war er bereits römischer Verwaltungsbeamter, kundig in der Rhetorik und im Griechischen. Die Theologie war also eine Art Zweitstudium für ihn, was ihn zum idealen Vorbild für Studierende auf dem zweiten Bildungsweg oder nach einem Studienfachwechsel macht. Als Ambrosius 374 nach dem Tod des Bischofs vermitteln wollte, wählte ihn das Volk selbst zum Bischof Mailands. Er verteidigte die Kirche gegen die Ansprüche der arianischen Kaiserin Justina und dichtete zudem Hymnen, die er nach östlichem Vorbild in die lateinische Liturgie einführte. Ambrosius, einer der vier großen westlichen Kirchenväter, starb am 4. April 397; der 7. Dezember ist der Tag seiner Bischofsweihe.
Gedenktag: 7. Dezember
Brigida von Kildare – für (kunstbegabte) Schüler und Studenten
Brigida von Kildare (um 451-523) ist eine in Irland hochverehrte Heilige. Der Legende nach weigerte sie sich zu heiraten und wurde stattdessen Nonne. Sie gründete das Doppelkloster Kildare (Cill Dara), das zu seiner Zeit eines der Berühmtesten in Irland wurde. Dort gründete sie die erste Schule der Insel und eine Art Kunsthochschule, ein Skriptorium, in dem Handschriften abgeschrieben und illustriert wurden. Die schönste Arbeit ihrer Schule, das Book of Kildare, wurde von Giraldus Cambrensis im 12. Jahrhundert als "Werk der Engel" beschrieben. Die Iren weisen Brigida mehr als 30 Patronate zu und viele Schulen sind nach ihr benannt. Mit Blick auf ihr Skriptorium können uninspirierte Kunststudenten sie um Fürsprache bitten.
Gedenktag: 1. Februar
Jean-Marie Vianney – bei Lernschwierigkeiten
Offiziell ist Jean-Marie Vianney, bekannt als "Pfarrer von Ars" (1786-1859), der Patron aller Pfarrer. Aber ein Blick auf sein Leben genügt, um ihn auch als Schüler oder Student mit Lernschwierigkeiten oder bei Depressionen zu seinem persönlichen Fürsprecher zu machen: Noch mit 17 konnte er kaum lesen und schreiben. Danach musste er jahrelang Latein pauken, bis er im Priesterseminar angenommen wurde. Erst nach vier Anläufen schaffte er seine Examensprüfungen und auch dann traute man ihm nicht viel zu und verbannte ihn als Pfarrer ins ländliche Ars. Erst nach und nach stellte sich der Erfolg als Seelsorger ein. Sein Leben kann ein Appell dazu sein, nicht aufzugeben.
Gedenktag: 4. August
Judas Thaddäus – Fürsprecher in ausweglosen Situationen
Judas Thaddäus, in Lk 6,16 und Apg 1,13 "Judas, (Sohn) des Jakobus" genannt, ist einer der zwölf Apostel. Er soll in Vorderasien den Glauben verkündigt und in Persien zusammen mit dem Apostel Simon das Martyrium erlitten haben. Dennoch haben ihn die Gläubigen lange Zeit vergessen – oder eher bewusst ignoriert? Der Grund: Der Name ähnelt dem von Judas Iskariot. Und eine Verwechselung mit dem Verräter wollte man ausschließen. Erst seit dem 18. Jahrhundert steigt seine Verehrung als Helfer in aussichtslosen Nöten und verzweifelten Situationen stetig an. Und wer fühlt sich in der Schule vor einer Arbeit oder als Student vor einer Prüfung nicht verzweifelt und in einer ausweglosen Lage?
Gedenktag: 28. Oktober
Katharina von Alexandrien – für alle rund um die Hochschulen
Katharina (3. und frühes 4. Jahrhundert) ist eine Heilige für Schüler und Lehrer zugleich: Sie ist unter anderem Patronin der Philosophen, Theologen, Gelehrten, Lehrer, Studenten und schützt Universitäten, Hochschulen und Bibliotheken; früher feierten zudem Jesuitengymnasien an ihrem Gedenktag Patrozinium. Der Legende nach soll Katharina schön, reich, sehr gebildet und – Christin gewesen sein. Der römische Kaiser Maxentius habe die wortgewandte Frau deshalb in einer Diskussion gegen 50 seiner besten heidnische Philosophen antreten lassen. Mit ihren einleuchtenden Argumenten für das Christentum soll sie schließlich alle Philosophen bekehrt haben. Die Folge: Gemeinsam mit den Philosophem wurden sie zu Tode gemartert – dabei soll auch ein mit Nägeln besetztes Rad als Folterwerkzeug eingesetzt worden sein. Katharina von Alexandria gehört mit der heiligen Barbara und der heiligen Margareta zu den "Drei heiligen Jungfrauen" und zählt zu den vierzehn Nothelfern.
Gedenktag: 25. November
Nikolaus von Myra – für Schülerinnen
Vieles von dem, was wir über den historischen Bischof von Myra wissen, ist verwoben mit Begebenheiten eines späteren Abtes Nikolaus. Verbürgt ist, dass er am Konzil von Nicäa (325) teilnahm und sich dort mit dem Häretiker Arius um die wahre Lehre stritt. "Der Nikolaus" heute ist aufgrund der vielen Legenden ein Heiliger für fast alle Lebenslagen – und es ist kein Wunder, dass er auch für Kinder, Ministranten, Schüler und Studierende zuständig ist. Eine Legende besagt, dass er zwei aus Habgier ermordete Studenten wieder zum Leben erweckte. Viel schöner – und weniger grausam – ist da die bekannte Erzählung von den drei armen Töchtern: Ihnen warf er Goldklumpen durch das Fenster, damit sie heiraten konnten und nicht, wie von ihrem verzweifelten Vater vorgesehen, als Prostituierte arbeiten mussten. Heutzutage bewahrt nicht die Heirat, sondern vor allem Bildung Frauen vor solchen Schicksalen.
Gedenktag: 6. Dezember
Stanislaus Kostka – bei ambitionierten Eltern
Stanislaus Kostka (1550-1568) war ein adeliger Junge aus der Gegend nördlich von Warschau. Ab seinem 14. Lebensjahr wurde er mit seinem älteren Bruder auf ein Jesuitenkolleg in Wien geschickt, da seinen ambitionierten Eltern ein Studium im renommierten Krakau nicht gut genug erschien. Um auf der Schule mithalten zu können, musste sich der junge Stanislaus mächtig ins Zeug legen. Deshalb gilt er auch als Heiliger für alle Menschen, denen Bildung und Herausforderungen wichtig sind. Überlieferungen zufolge war er ein guter Schüler. Doch Stanislaus wollte nicht nur die Schule der Jesuiten besuchen, sondern selbst Jesuit werden. Weil er aber die Intervention seiner mächtigen Eltern fürchtete, floh er 1567 nach Augsburg und Dillingen. Von dort schickte ihn Petrus Canisius weiter nach Rom, wo er Novize wurde. Durch die Flucht geschwächt, starb er allerdings mit nur 18 Jahren am 15. August 1568 am Fieber. 1726 wurde er (gemeinsam mit Aloisius) zum Patron der studierenden Jugend sowie von Ministranten und Jesuitennovizen.
Gedenktag: 13. November
Thomas von Aquin – Patron der Akademiker
Der heilige Thomas von Aquin (1225-1274), auch "Doctor Angelicus" genannt, ist der bedeutendste Vertreter der Scholastik und beeinflusst die Theologie bis heute. Sein Hauptwerk ist die "Summa theologiae", die philosophische und theologische Synthese der Lehren des griechischen Philosophen Aristoteles und des Kirchenvaters Augustinus. Trotz seiner allgemein anerkannten außergewöhnlichen Intelligenz blieb Thomas zeitlebens bescheiden und freundlich. Er kam mit fünf Jahren zur Erziehung in das nahe Kloster Monte Cassino, studierte dann in Neapel und wurde Dominikaner. In Köln war er bis 1252 Schüler Alberts des Großen, dann Lehrer in Paris. Er starb am 7. März 1274 auf der Reise zum zweiten Konzil von Lyon. 1567 wurde er in den Rang eines Kirchenlehrers erhoben. Er ist der Patron von Akademikern, der katholischen Wissenschaft und aller katholischen Bildungseinrichtungen, der Theologen, Philosophen, Studenten, Buchhändler und sogar der Bleistiftfabrikanten.
Gedenktag: 28. Januar
Vitus (Veit) – gegen das Verschlafen
Eigentlich ist Veit Patron für Epileptiker, Stumme und Gehörlose – aber der Volksmund kennt ihn auch als Heiligen gegen das Verschlafen. "Heiliger St. Veit, wecke mich zur rechten Zeit; nicht zu früh und nicht zu spät, bis die Glocke [Uhrzeit einfügen] schlägt," lautet das dazugehörige Gedicht. Mit seiner eigentlichen Vita haben die Patronate, wie bei vielen Volksheiligen, nichts zu tun. Vitus stammte aus Sizilien und starb um das Jahr 304 in Santa Cecilia nahe der Amalfi-Küste den Märtyrertod. Der Sohn eines heidnischen Senators soll bereits als Kind von seiner Amme Crescentia und dem Erzieher Modestus zum Christentum bekehrt worden sein. Als sein Vater davon erfuhr, musste der Junge mit den beiden anderen Christen fliehen. Im Alter zwischen sieben und vierzehn Jahren soll er mit ihnen von Kaiser Diokletian zu Tode gemartert worden sein. Es gibt zwei Theorien, warum der Junge gegen das Verschlafen angerufen wird. Nummer eins: Sein Gedenktag liegt im Bereich der Sommersonnenwende. Nummer 2: Er wird oft mit einem Hahn dargestellt, da er den slawischen Lichtgott Svantovit verdrängte, dem Hühner und Hähne geopfert wurden.
Gedenktag: 15. Juni
Den passenden Heiligen für sich nicht gefunden? Diese Liste ist unvollständig. Als Patrone für Schüler und Studenten gelten zudem: Benedikt von Nursia, Gregor der Große, Johannes Berchmanns, Laurentius, Maria Magdalena und Symphorianus von Autun.