Wilmer: Unabhängige Kontrolleure gegen Vertuschung
Der künftige Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer will bei der Missbrauchsaufklärung auf unabhängige Kontrolleure setzen. Dies dürften keine Personen sein, "die auf der Gehaltsliste der Kirche stehen", sagte Wilmer im Interview der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitag).
Wilmer betonte, dass er den Zusammenhang von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch als ernstes und erschüttendes Problem betrachtet. "Das sind nicht nur Taten, für die ich mich fremdschäme, sondern es handelt sich um Verbrechen", die aufzuklären seien, so Wilmer: "Unsere große Sorge muss den Opfern gelten, Täter müssen sofort rausgenommen werden. Und es darf nichts vertuscht werden".
Auch im Bistum Hildesheim habe es Versagen in der Kirchenleitung gegeben; man sei aber inzwischen "auf einem guten Weg." Wilmer habe sich bereits mit der früheren Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer zu einem Gespräch getroffen, die den bischöflichen Beraterstab zu Fragen sexuellen Missbrauchs im Bistum Hildesheim leitet.
Als Bischof wolle Wilmer darauf achten, dass alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, an den bereits vorhandenen Präventionskursen teilnehmen. Zudem brauche es eine theologische Aufarbeitung der Problematik. Wilmer wird am Samstag zum Bischof geweiht eingeführt. Der 57-Jährige war bislang Generaloberer der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester. (fxn/KNA)