Festwoche beschließt Jubiläum von Kloster Neuzelle
Mit einer Festwoche vom 5. bis zum 14. Oktober schließt der Veranstaltungsreigen zum 750. Gründungsjubiläum von Kloster Neuzelle. Zum Auftakt beginnt am Freitag ein zweitägiges Symposium zum Thema "Religion ausstellen", bei dem die Nutzung und Umnutzung von religiösem Erbe in Deutschland diskutiert wird. Am 12. Oktober, dem Jahrestag der Klostergründung, ist ein ökumenischer Festgottesdienst mit dem Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt und Markus Dröge, dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, geplant.
Daran schließt sich ein Symposium zu Aspekten der Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters an. Anfang September gründete die österreichische Abtei Heiligenkreuz ein Tochterkloster mit sechs Mönchen in Neuzelle. Damit sind 200 Jahre nach der Vertreibung durch den preußischen Staat und der Verstaatlichung der Anlage wieder dauerhaft Zisterzienser in dem Ort an der deutsch-polnischen Grenze präsent.
Wechsel im Klostermuseum "Himmlisches Theater"
Ab 7. Oktober ist der originale Stiftsatlas von 1758, der in der Berliner Staatsbibliothek aufbewahrt wird, für drei Wochen in Neuzelle zu sehen. Das kartografische Werk zeigt alle Liegenschaften des Klosters in farbigen Plänen. Am 8. Oktober stellen Experten die Digitalisierung der alten Chorbibliothek der Stiftskirche Sankt Marien vor. Das Notenarchiv aus der Zeit von 1730 bis 1900 gilt in Bezug auf Umfang und Qualität als einzigartig.
Zudem gibt es einen Wechsel im Klostermuseum "Himmlisches Theater": Nach umfangreicher Restaurierung ist die vierte Szene "Jesus vor Kaiphas" ab 10. Oktober zu sehen. Das barocke Kulissentheater präsentiert europaweit einzigartige lebensgroße Darstellungen von Leiden und Auferstehung Jesu. Unter dem Motto "Dem Himmel nahe" erinnerten in diesem Jahr mehr als 100 Veranstaltungen an das Klosterjubiläum. Neuzelle ist eine der wenigen vollständig erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Europa. Sie gilt als nördlichstes Beispiel des süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. (stz/KNA)