kfd-Bundesverband feiert Jubiläum zum 90-jährigen Bestehen

Katholische Frauengemeinschaft will lauter und mutiger werden

Veröffentlicht am 07.10.2018 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Beim Jubiläumsfest der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands ging es nicht nur um Erntedank. Als Verband, der eine halbe Million Frauen vertritt, wolle man sich mehr einmischen, kündigte die Bundesvorsitzende Mechthild Heil an.

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Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat in Düsseldorf ihr 90-jähriges Bestehen gefeiert. Wegen des Erntedankfests am Sonntag sei ein Frauenfestmahl mit dem Titel "leidenschaftlich glauben und leben" ausgerichtet worden, sagte die Bundesvorsitzende Mechthild Heil am Samstag dem Kölner domradio.de. 600 kfd-Mitglieder aus ganz Deutschland feierten im Festzelt auf dem Düsseldorfer Staufenplatz gemeinsam mit Vertreter aus Bundespolitik und Kirche. Jeder Diözesanverband brachte regionalspezifische Brote mit, die gesegnet wurden.

Bildungsministerin Karliczek: Verbände tragen zu Bildung bei

Bundesbildungsministerin und kfd-Mitglied Anja Karliczek (CDU) betonte die wichtige Bildungsfunktion von Verbänden. "Bildung fängt im Kleinen an, auch ein Tanzkurs ist Bildung. Die kfd macht ganz viele Angebote auf vielen Ebenen. Denn auch dort findet Veränderung statt. So ist aktuell Kochen etwas, das man vielen Menschen wieder beibringen muss, in der kfd aber noch selbstverständlich ist." Bildung bestehe aus vielen kleinen Schritten im Alltag, zu denen Verbände beitragen könnten.

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Bundestagsfraktions­vorsitzende Bündnis90/Grüne Katja Dörner sagte, dass gerade Frauenverbände bei globalen Fragen Stärke zeigen könnten. Bei Flucht, Migration und Klimawandel seien die ersten Betroffenen stets Frauen. "Wir müssen endlich machen, was alle sagen, aber niemand tut, nämlich Fluchtursachen bekämpfen", so Dörner. "In all den politischen Themen, in denen ich mich in den letzten Jahren bewegt habe, waren es immer die Frauen, mit denen es gelingen kann, an diesen großen Hebeln zu drehen."

Heil: kfd hält großen Teil des Gemeindelebens aufrecht

Bundesvorsitzende Heil sieht den Verband als ein politisches Sprachrohr. "Ich glaube nicht, dass man Christ sein kann ohne auch politisch zu denken und sich einzumischen. Genauso finde ich, dass man kaum Politikerin sein kann ohne auch einen Glauben zu haben, deswegen gehört das zusammen", erklärte die CDU-Bundestagsabgeordnete.

Die Vorsitzende betonte zudem, die kfd als "Frauenort in der Kirche" halte einen großen Teil des Gemeindelebens aufrecht. Dies werde sich künftig noch verstärken, wenn beispielsweise Gemeinden zusammengelegt würden.

Heil unterstrich: "Wir müssen prägnanter werden, ein Stückchen lauter und mutiger werden, auch in unseren Positionen." Das sei zwar nicht das, was man normal mit Kirche verbinde. Aber "um gehört zu werden reicht es nicht nur, dass wir fast 500.000 Frauen vertreten. Wir müssen unsere Aussagen auch klar und mutig vorbringen." (luk/KNA)