Zahl der Katholiken weltweit gestiegen

Die Kirche wächst – nur nicht in Europa

Veröffentlicht am 22.10.2018 um 14:47 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Zum Weltmissionssonntag hat der vatikanische Pressedienst Fides statistische Eckdaten zur katholischen Weltkirche präsentiert. Demnach ist die Zahl der Katholiken im Jahr 2016 weltweit angestiegen. Eine Ausnahme bildet nur Europa.

  • Teilen:

Die Zahl der Katholiken ist im Jahr 2016 weltweit um rund 14 Millionen auf 1,299 Milliarden angestiegen. Das berichtete der vatikanische Pressedienst Fides am Sonntag anlässlich des Weltmissionssonntags. Der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung ging trotz dieses Zuwachses auf 17,67 Prozent zurück.

Der Anstieg bei der absoluten Zahl der Katholiken habe in allen Kontinenten außer Europa stattgefunden, so Fides weiter. Während in Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien ein Zuwachs an katholischen Gläubigen verzeichnet werden konnte, sank die Zahl der Katholiken in Europa gegen den Trend um 240.000. Die meisten Katholiken leben laut der Fides-Statistik, die auf bereits im Juni veröffentlichten Zahlen des Vatikan beruht, auf dem amerikanischen Kontinent (Nord-, Mittel- und Südamerika): Zwischen Alaska und Feuerland lebten 2016 demnach rund 630 Millionen Menschen katholischen Glaubens, etwa 6 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.

Priestermangel in Amerika

Gleichzeitig herrscht in Amerika – gemessen an der Zahl der Katholiken pro Priester – der größte Priestermangel. In Nord-, Mittel- und Südamerika kommen etwa 5.100 Gläubige auf einen Priester. In Europa liegt das Verhältnis bei 1: 1.600, in Asien und Ozeanien bei 1: 2.200 und in Afrika bei 1:5.000.

Weltweit gab es in der katholischen Kirche im Jahr 2016 rund 5.300 Bischöfe, die meisten davon in Amerika (2.000) und Europa (1.700). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der absoluten Zahl der Priester; auch hier liegen Amerika (122.447) und Europa (176.557) vorn. Allerdings nimmt die Dominanz der beiden Kontinente in dieser Statistik ab: Während die Zahl der Priester in Amerika (-589) und Europa (-2.583) rückläufig war, stieg sie in Afrika (+1.181) und Asien (+1.304) deutlich an. (stz)