Missio-Kampagne mit Schwerpunkt Äthiopien geht zu Ende

Monat der Weltmission: Minister will gerechtere Globalisierung

Veröffentlicht am 28.10.2018 um 17:13 Uhr – Lesedauer: 
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU)
Bild: © KNA

Regensburg ‐ Der Abschluss des Monats der Weltmission wurde am Sonntag in Regensburg begangen. Entwicklungsminister Gerd Müller will die Anregungen gleich nächste Woche in konkrete Politik umsetzen.

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Eine gerechtere Gestaltung der Globalisierung hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Regensburg gefordert. Dazu brauche es entsprechende Handelsbedingungen mit Entwicklungsländern, sagte Müller am Sonntag beim Abschluss des Monats der Weltmission des katholischen Hilfswerks missio München. "Die Menschen in den Entwicklungsländern leiden unter den Konsequenzen unserer Wirtschaft, unseres Konsums." Deshalb sei ein nachhaltigeres Wirtschafts- und Konsummuster nötig. Schwerpunktland der Aktion war Äthiopien.

Müller: Hunger ist Mord

Müller kündigte an, am Dienstag bei einem Treffen mit Premierminister Abiy Ahmed eine Reformpartnerschaft zwischen Deutschland und dem ostafrikanischen Land zu beginnen. Müller rief zudem dazu auf, die Ausbeutung von Mensch und Natur zu stoppen. "Hunger ist Mord. Weil unser Planet das Potenzial hat, alle Menschen satt zu machen."

Zugleich lobte der Minister das Engagement der Kirche in Ländern wie Äthiopien und dem Südsudan. Der Staat könne dort gar nicht das bewegen, was die Kirche dort bewege. "Millionen Menschen überleben nur durch die Hilfe der Kirchen." Missio-Präsident Wolfgang Huber sagte, es sei ein wesentlicher Schritt nach vorne, wenn Müller auf das globale Netzwerk der Kirche setze, das auch dort Lebensperspektiven ermögliche, wo staatliche Strukturen nicht oder nicht ausreichend funktionierten. Denn Fortschritte für Menschen in den Ländern des Südens könnten nur gemeinsam mit ihnen erzielt werden.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer verwies darauf, dass die Kirche in Äthiopien mit nur 0,8 Prozent Bevölkerungsanteil klein sei, aber dem Land einen gewaltigen Dienst erweise. "Jeder Euro und jeder Cent ist eine Investition in die Menschlichkeit." Der äthiopische Kardinal Berhaneyesus Souraphiel betonte, dass sein Land eine echte Perspektive für die jungen Menschen brauche, um sie in ihrer Heimat halten zu können. "Wir müssen Möglichkeiten schaffen, dass sie nicht in die arabischen Länder oder nach Europa auswandern müssen." Das Mittel dazu sei Bildung.

150 Veranstaltungen in bayerischen Diözesen

Äthiopien habe in den vergangenen zehn Jahren einen enormen Wirtschaftsboom verzeichnet und jüngst einen politischen Umbruch, der Hoffnung und Aufbruchstimmung in das ostafrikanische Land gebracht habe, so der Kardinal. Eine Herausforderung sei nun, die ethnischen Spannungen zu mindern und das Land in eine friedliche Zukunft zu führen. Im Rahmen des Monats der Weltmission von missio München berichteten kirchliche Partner des Hilfswerks in rund 150 Veranstaltungen in den sieben bayerischen Diözesen sowie im Bistum Speyer über die Situation in ihrer Heimat. (KNA)

Linktipp: Monat der Weltmission 2018

Äthiopien, das Beispielland des Weltmissionssonntags am 28. Oktober 2018, ist eine alte Kulturnation und bekannt für sein urchristliches Erbe.