Aufruf zu schnellem und radikalem Wandel

Bischöfe von fünf Kontinenten fordern mehr Klimaschutz

Veröffentlicht am 29.10.2018 um 13:33 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Weltweite Umweltkatastrophen zeigen: Der Klimawandel ist real. Deshalb haben verschiedene Bischöfe nun in einem Dokument dazu aufgerufen, das Klima besser zu schützen. Unterzeichnet haben Oberhirten aus aller Welt – doch ein Kontinent fehlt.

  • Teilen:

Bischöfe von fünf Kontinenten haben die Regierungen in aller Welt dazu aufgefordert, das Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 zu erfüllen. Die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius sei eine "moralische Pflicht", schreiben die Repräsentanten verschiedener Bischofsvereinigungen aus Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Ozeanien in einem am Freitag veröffentlichten Dokument. Mit ihrem Statement richten sich die Bischöfe an die Teilnehmer der im Dezember im polnischen Kattowitz stattfindenden 24. UN-Klimakonferenz.

"Wir müssen vorbereitet sein, einen schnellen und radikalen Wandel einzuleiten", so die Bischöfe. Gleichzeitig müsse man der "Versuchung widerstehen, nach Lösungen für unsere gegenwärtige Situation Ausschau zu halten, die auf kurze Sicht technologisch helfen, ohne die eigentlichen Gründe und die langfristigen Konsequenzen zu berühren". Das Dokument bezieht sich an mehreren Stellen ausdrücklich auf die Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015.

Die Kirche könne nicht ruhen, bis "das Pariser Klimaabkommen erfüllt ist, eingehalten und weiterverfolgt wird", sagte einer der Unterzeichner, Bombays Kardinal Oswald Gracias bei der Vorstellung des Dokuments. "Die am meisten betroffenen Menschen seien die Schwächsten", so Gracias. Es gebe keinen Zweifel, dass der Kampf gegen die Klimaerwärmung "drängend und wichtig" sei. "Es ist unsere Verantwortung, uns mit aller Kraft dafür einzusetzen."

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Unterzeichnet wurde der Aufruf von Genuas Kardinal Angelo Bagnasco in seiner Funktion als Vorsitzender des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und dem Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich für die Kommission der Bischofskonferenzen der EU (COMECE). Ebenso unterschrieben Kardinal Gracias aus Bombay (Indien) für die Föderation asiatischer Bischofskonferenzen (FABC), Erzbischof Peter Loy Chong aus Suva (Fidschi) für die Föderation der ozeanischen Bischofskonferenzen, Kardinal Rubén Salazar Gómez aus Bogotá (Kolumbien) als Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM und Erzbischof Gabriel Mbilingi aus Lubango (Angola) als Präsident des afrikanischen Bischofsrats SECAM.

Die nordamerikanischen Bischöfe beteiligten sich nicht an dem Appell. Ein Sprecher erklärte, die Bischofskonferenzen der USA und Kanadas hätten das Papier nicht innerhalb der gesetzten Frist besprechen können. Eine Unterschrift zu einem späteren Zeitpunkt sei jedoch möglich. Das Dokument wurde in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Dachverband "Caritas Internationalis", der Vereinigung katholischer Entwicklungsorganisationen "CIDSE" und der Klimaschutzbewegung "Gobal Catholic Climate Change Movement" verfasst. (rom)

Das Klima-Dokument im Original

In ihrem Dokument fordern die Vertreter der Bischöfe von fünf Kontinenten mehr Klimaschutz. Unter folgendem Link können Sie das Original-Statement in englischer Sprache lesen.