Suspendiert wegen einer Partnerschaft

Verheiratete Priester: Wir wurden als "Abgefallene" diffamiert

Veröffentlicht am 02.11.2018 um 10:23 Uhr – Lesedauer: 

Oberhausen ‐ Während Tausende Fälle von Missbrauch und heimlichen Beziehungen von Priestern und Bischöfen von der Kirche gedeckt würden, seien sie geschasst und diffamiert worden: Suspendierte Priester, die ihre Partnerschaft öffentlich machten, klagen an.

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Angesichts der Missbrauchsfälle in der Kirche kritisiert die "Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen" eine langjährige Diffamierung ihrer Mitglieder. "Wir wurden in diffamierender Weise als die 'Abgefallenen' bezeichnet, während in Tausenden von Fällen Missbrauch und heimliche Beziehungen heterosexueller und homosexueller Priester und Bischöfe von der kirchlichen Hierarchie gedeckt wurden", heißt es in einer am Mittwoch in Oberhausen veröffentlichten Mitteilung der Organisation.

Sie vertritt nach eigener Darstellung Priester, die wegen einer Partnerschaft ihren Beruf verloren, und Frauen, die mit Priestern eine Lebensgemeinschaft gegründet hätten - außerdem Ordensleute, die das Kloster verlassen hätten, sowie Kinder aus diesen Beziehungen. Die Vereinigung setzt sich für eine Aufhebung der verpflichtenden Ehelosigkeit katholischer Priester ein.

Vor das existenzielle Aus gestellt

Viele Geistliche, die ihre Liebe nicht mehr hätten geheim halten wollen, seien vor "das existenzielle Aus gestellt" worden, kritisierte der Zusammenschluss. Sie hätten dadurch "einen nicht wieder gut zu machenden moralischen, psychologischen und existenziellen Schaden" erlitten.

Wie die Vereinigung auf ihrer Internetseite angibt, seien etwa 20 Prozent aller geweihten Priester weltweit von ihrem Amt suspendiert. In den allermeisten Fällen liege der Grund darin, dass sie einen Lebenspartner gefunden und dies öffentlich gemacht hätten. (tmg/KNA)