Der "Schwarze Papst" wird 70 Jahre alt
Arturo Sosa Abascal, seit 2016 Generaloberer des Jesuitenordens, wird am Montag (12. November) 70 Jahre alt. Der Venezolaner ist der erste Nichteuropäer in der knapp 500-jährigen Geschichte der Jesuiten, der den größten Männerorden der katholischen Kirche leitet.
Der am 12. November 1948 in Caracas geborene Sosa war zuvor seit 2014 Beauftrager für die internationalen Einrichtungen des Ordens in Rom und Umgebung. Dazu zählen etwa die Päpstliche Universität Gregoriana, die vatikanische Sternwarte und die internationalen Häuser des Ordens. Bereits seit 2008 fungierte der promovierte Politologe als Berater seines zurückgetretenen Vorgängers als Generaloberer, Adolfo Nicolas (82).
Sosa, der 1966 in den Jesuitenorden eintrat, erwarb 1972 das Lizenziat in Philosophie und promovierte 1990 in Venezuela im Fach Politik. Von 1996 bis 2004 war er Leiter der Jesuiten-Provinz in seinem Heimatland. Zuvor wirkte er als Direktor eines Sozialzentrums des Ordens. Außerdem stand er der katholischen Universität im venezolanischen Bundesstaat Tachira als Rektor vor, wo er politische Theorie lehrte.
Der "Schwarze Papst"
Die "Gesellschaft Jesu" hat derzeit nach eigenen Angaben weltweit rund 16.000 Mitglieder. Sie unterhält etliche Universitäten und Schulen, außerdem einen eigenen Flüchtlingsdienst. Zusätzlich zu den drei klassischen Ordensgelübden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam versprechen Jesuiten, dass sie sich vom Papst in die Pflicht nehmen lassen. Erstmals in der Geschichte ist mit Papst Franziskus seit 2013 ein Jesuit Oberhaupt der katholischen Kirche.
Früher wurde der Generalobere der Jesuiten "Schwarzer Papst" genannt. Das war eine Anspielung auf seine Machtfülle und die Farbe seines Gewands. Innerhalb seines Ordens hat der Generalobere auch heute noch eine im Vergleich zu anderen Orden äußerst starke Position, obgleich der Einfluss der Jesuiten in der Kirche weitaus geringer ist als in früheren Zeiten. (tmg/KNA)