Vor dem Weltjugendtag: Franziskus ruft Jugendliche zur Revolution auf
Papst Franziskus hat Jugendliche in ihrem Engagement für Notleidende bestärkt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft spricht er vor dem Weltjugendtag über die Berufung zum Dienst am Nächsten, die besonders viele junge Menschen verspüren. "Das ist die Stärke der Jugendlichen, die Stärke von euch allen, die die Welt verändern kann; das ist die Revolution, die die Mächte dieser Erde vereiteln kann, nämlich die 'Revolution' des Dienstes." Bereits bei vorigen Weltjugendtagen hatte Papst Franziskus die Jugend aufgerufen, rebellisch zu sein. In Krakau hatte er 2016 die Jugendlichen aufgefordert, "Lärm zu machen", zum Abschluss des Weltjugendags in Rio 2013 hoffte er auf "Durcheinander": Die Jugendlichen sollten ihren Elan in die Kirche einbringen und an ihren großen Idealen festhalten.
„Erlaubt den Herrn mit euch zu sprechen; dann werdet ihr sehen, wie euer Leben sich ändert und von Freude erfüllt wird.“
In seiner Botschaft zum kommenden Weltjugendtag betont der Papst, dass zu diesem Dienst nicht nur gehöre, "bereit zu sein für die Aktion", sondern auch das Eintreten in einen "Dialog mit Gott zu kommen in einer Haltung des Hörens, so wie Maria es getan hat". Das Motto des Weltjugendtags, der im Januar 2019 in Panama stattfindet, ist die dem Lukasenvangelium entnommene Antwort Marias auf den Anruf Gottes hin: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast." Aus dieser Haltung heraus könnten junge Menschen besser erkennen, wozu sie berufen sind. Franziskus nennt Ehe, gottgeweihtes Leben und Priestertum als Beispiele der besonderen Nachfolge Christi: "Das Wichtige ist zu entdecken, was der Herr von uns erwartet, und Mut zu haben, 'Ja' zu sagen."
Programm der Papstreise angekündigt
Beim Besuch des Papstes Ende Januar in Panama steht der 34. Weltjugendtag als Mittelpunkt des Programms seit längerem fest. Über weitere Einzelheiten der fünftägigen Reise nach Mittelamerika informierte der Vatikan am Dienstagabend. Neben mehreren Begegnungen mit den Jugendtagsteilnehmern stehen Treffen mit der Staatsspitze des mittelamerikanischen Landes ebenso auf dem Programm wie mit Bischöfen und Ordensleuten. Auch besucht der Papst wieder Sozialeinrichtungen vor Ort.
Nach der Ankunft in Panama-Stadt am Nachmittag des 26. Januar ist der erste volle Besuchstag Donnerstag, der 27. Januar. Vormittags trifft Franziskus nach der offiziellen Begrüßung vor dem Präsidentenpalast Staatspräsident Juan Carlos Varela sowie weitere politische und gesellschaftliche Vertreter. Vor dem Mittagessen ist eine Begegnung mit den Bischöfen Mittelamerikas vorgesehen. Am Nachmittag wird der Papst beim Weltjugendtag begrüßt und eröffnet das Treffen dann offiziell.
Bußandacht im Jugendgefängnis und bei Aidshilfe-Einrichtung
Am Freitagvormittag findet planmäßig eine Bußandacht in einem Jugendgefängnis außerhalb der Stadt statt. Nachmittags will Franziskus mit den Teilnehmern des Weltjugendtages den Kreuzweg beten.
Am Samstagvormittag weiht das Kirchenoberhaupt den Altar in der Kathedrale Santa Maria la Antigua. Das Mittagessen nimmt er mit Seminaristen des Priesterseminars von Panama-Stadt ein. Am Abend dann findet auf dem "Campo San Juan Pablo II" im Metro Park im Nordosten der Stadt die traditionelle Vigilfeier statt. Sie zählt zu einem der Höhepunkte eines jeden Weltjugendtages.
Für Sonntagmorgen um 8.00 Uhr ist die große Messfeier geplant, zu der mehrere Hundertetausend Menschen erwartet werden. Kurz vor dem Mittagessen besucht Franziskus eine weitere Sozialeinrichtung, die "Casa Hogar del Buen Samaritano". Diese kümmert sich vor allem um Menschen, die von HIV/Aids betroffen sind.
Vor der Abschiedszeremonie am Sonntagabend trifft der Papst noch einige Freiwillige des Weltjugendtages, um ihnen für ihre monatelange Arbeit zu danken. Den Rückflug tritt das Kirchenoberhaupt um 18.15 Uhr an. Seine Rückkehr nach Rom wird für Montag, den 28. Januar, gegen 11.50 Uhr erwartet. (fxn/KNA)