Kohlgraf lobt christliche Botschaft im Postwertzeichen

Weihnachtsbriefmarke 2018 zeigt Kirchenfenster von Chagall

Veröffentlicht am 27.11.2018 um 16:33 Uhr – Lesedauer: 

Mainz ‐ Seit 1995 veröffentlicht das Bundesfinanzministerium jährlich Sonderbriefmarken zum Weihnachstfest. Als Wohlfahrtsmarken-Serie dienen sie dem guten Zweck. In diesem Jahr schmückt das Postwertzeichen ein ganz besonderes Motiv aus dem Bistum Mainz.

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In der durch ihre Chagall-Fenster bekannten Pfarrkirche Sankt Stephan in Mainz hat das Bundesfinanzministerium am Dienstag die Sonderbriefmarke "Weihnachten 2018" vorgestellt. Sie zeigt einen Ausschnitt aus den von Marc Chagall (1887-1985) geschaffenen blauen Kirchenfenstern. Das Weihnachtsmarken-Motiv der Maria mit dem Jesuskind, in deren Hintergrund ein Engel zu sehen ist, ist dem rechten südöstlichen Chorfenster von Sankt Stephan entnommen.

In Vertretung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn (SPD, Bild oben rechts), das neue Postwertzeichen sei "ganz besonders schön". Obwohl die Marke in einer Auflage von sechs Millionen Exemplaren erscheine, sei zu erwarten, dass sie bald vergriffen sei.

Die Briefmarke ist bereits erhältlich und hat einen Wert von 70 Cent plus 30 Cent. Die zusätzlichen 30 Cent kommen der Freien Wohlfahrtspflege zugute. Der Gesamterlös aller Wohlfahrtsmarken beträgt rund 10 Millionen Euro pro Jahr. Mit der Herausgabe einer Briefmarke zum Weihnachtsfest folgt das Ministerium einer fast fünf Jahrzehnte alten Tradition.

Kohlgraf: Christliche Botschaft wichtig

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sagte bei dem Festakt, die Botschaft von Weihnachten, dass Gott Mensch werde, sei vielen Menschen in der säkularen Gesellschaft nicht mehr vertraut. Es sei deshalb gut, dass diese christliche Botschaft auch in einem offiziellen Postwertzeichen seinen Ausdruck finde.

Der in Russland geborene, im Krieg vor den Deutschen geflohene und schließlich in Frankreich lebende jüdische Maler Marc Chagall gestaltete in Sankt Stephan insgesamt neun Kirchenfenster. Das erste von ihnen feierte kürzlich 40-jähriges Jubiläum: Das Fenster mit der "Vision vom Gott der Väter" wurde am 23. September 1978 an die Kirchengemeinde oberhalb der Mainzer Altstadt übergeben. Bis 1985 folgten acht weitere Fenster. In den Darstellungen Chagalls sind Szenen des Alten und des Neuen Testaments miteinander verwoben. Zusammen mit den bis 1995 ergänzten Fenstern tauchen sie die Kirche in ein geheimnisvolles blaues Licht. Laut dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) kommen jedes Jahr rund 200.000 Menschen in die Pfarrkirche, "um dieses 'blaue Wunder' zu erleben". (tmg/KNA)