Besucher sollen das Gotteshaus auf neue Art erleben

Diözese will Jahrmarktrutsche in Kathedrale stellen

Veröffentlicht am 15.12.2018 um 14:21 Uhr – Lesedauer: 

Norwich ‐ Es ist eine Idee, die schon im Vorfeld für Kritik sorgt: In einer englischen Kathedrale soll eine zwölf Meter lange Jahrmarktrutsche aufgestellt werden. Die Rutsche solle den Besuchern die Möglichkeit bieten, den Kirchenraum auf neue Art zu erleben. Zahlreiche Bürger zeigen sich irritiert.

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In der Kathedrale von Norwich soll eine zwölf Meter lange Jahrmarktrutsche aufgestellt werden. Das spiralförmige "Helter Skelter" solle den Besuchern die Möglichkeit bieten, den Kirchenraum auf neue Art zu erleben, zitiert die "Daily Mail" (Samstag) die anglikanische Diözese. Außerdem erhofften die Verantwortlichen davon eine Trendwende bei den sinkenden Besucherzahlen, hieß es.

Die Jahrmarktattraktion soll demnach im August im Langhaus der zwischen 1096 und 1145 erbauten Kathedrale der ostenglischen Universitätsstadt aufgebaut werden. Die Aktion ist Teil der Initiative "Seing it differently" der Kathedrale, die Besucher auch dazu anregt, sich auf Yogamatten zu legen und zum Deckengewölbe der romanischen Kirche zu blicken. Außer dem Nervenkitzel erwarte die Nutzer der Rutsche eine einzigartige Aussicht in den Kirchenraum. "Wir werden das tun, was Kathedralen schon immer getan haben", sagte Pfarrer Andy Bryant: "Menschen dabei zu helfen, die Dinge anders zu sehen und Verbindungen mit den Dingen Gottes herzustellen."

Kritiker der Aktion verweisen dagegen auf die sinkende Zahl der Gemeinden im ganzen Land. Wenn nun eine Kathedrale eine Rutsche aufstellen wolle, um die Besucherzahlen anzukurbeln, könne das als Ironie verstanden werden, hieß es. Bürger in Norwich zeigten sich laut der "Daily Mail" irritiert von der Initiative. Eine Frau sprach von einem "verfrühten Aprilscherz". Ein anderer Anwohner sah eine "Verdunkelung des Glaubens" durch die Aktion. "Was kommt als Nächstes? Goldfische im Taufbecken, damit Kinder sie füttern können?" (KNA)

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