Nach Klimakonferenz: Schick fordert weitere Schritte für Umwelt
Der deutsche Weltkirche-Bischof Ludwig Schick hat die Ergebnisse der Klimakonferenz im polnischen Kattowitz als einen Teilerfolg bezeichnet. Gleichzeitig fordert er, noch weitere Schritte gegen die Klimaerwärmung zu unternehmen. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag mit. Christen müssten konsequent für das 1,5 Grad-Ziel eintreten, so Schick: Dabei komme es auf jeden einzelnen an: "Die Bewahrung der Schöpfung wird mehr durch das Handeln aller, als durch das Verhandeln der Regierungen erreicht, die alle von ihren Wählern oder Unterstützern abhängig sind".
Soziale Frage und Bewahrung der Schöpfung
In Kattowitz sei die Bewegung eines weltweiten Katholizismus sichtbar geworden, der sich "sowohl mit der internationalen sozialen Frage als auch mit der Bewahrung der Schöpfung auseinandersetzt", sagte Schick. Das sei ganz im Sinne von Papst Franziskus. Dessen Enzyklika "Laudato si" sei für katholische Einrichtungen eine "große Inspiration". Der Erzbischof nahm selbst an einigen Veranstaltungen am Rande der Klimakonferenz teil und ist einer der Schirmherren des "Ökumenischen Pilgerwegs".
Das weltgrößte katholische Entwicklungshilfswerk Misereor hatte die Ergebnisse der Klimakonferenz als nicht ausreichend kritisiert. "Wir sind enttäuscht angesichts der mutlosen Zusagen und des wenig ermutigenden Signals zur Umsetzung des Klimaschutzvertrages für die Verletzlichsten und am meisten vom Klimawandel Betroffenen", erklärte Misereor-Chef Pirmin Spiegel am Sonntag.
Die Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit ambitionierteren Handels im Kampf gegen den Klimawandel und dem mangelhaften Umsetzungswillen der Staaten sei mehr als deutlich geworden: "Auch Deutschland hat zwar erneut das Wissen und diplomatische Geschick seiner Fachleute eingebracht, aber konkrete Maßnahmen, Emissionen zu senken, nicht zugesagt."
Klimaschutz-Anstrengungen jetzt besser vergleichbar
Die 24. UN-Klimakonferenz hatte vom 2. bis 15. Dezember in Kattowitz getagt. Dazu waren fast 200 Teilnehmer aus aller Welt nach Polen gekommen. Die Konferenz einigte sich auf Vorgaben, wie die Staaten ihre Zusagen aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 messen und veröffentlichen müssen. So sollen sich die Klimaschutz-Anstrengungen besser miteinander vergleichen lassen. Das Abkommen von Paris nennt als Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. (gho/KNA/dpa)