Kardinal Schönborn: "Ehe für alle" hat auch positive Aspekte
Die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren hat positive Aspekte, glaubt der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Angesichts der Tatsache, dass so viele Menschen ohne Trauschein zusammenlebten, sei es erstaunlich, dass sich "gleichgeschlechtlich lebende Paare unbedingt wünschen, dass ihre Partnerschaft als Ehe bezeichnet wird", sagte Schönborn am Wochenende dem ORF. Auch wenn er mit der "Ehe für alle" nicht einverstanden sei, sehe er darin "ein starkes Zeichen dafür, dass die Ehe eben doch etwas sehr Kostbares ist", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz.
Gleichzeitig betonte der Wiener Erzbischof das traditionelle kirchliche Eheverständnis: "Ich persönlich bleibe dabei, dass die Ehe einfach eine dauerhafte Beziehung von einem Mann und einer Frau ist, die offen ist für neues Leben." Schönborn fügte hinzu: "Das wichtigste ist die Generationenfolge. Es gibt keine Generationen ohne Eltern und ohne Familie und ohne Ehe."
Seit 1. Januar können aufgrund einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes in der Alpenrepublik zwei Personen gleichen Geschlechts neben der sogenannten Eingetragenen Partnerschaft auch die zivilrechtliche Ehe schließen. Zudem wurde die Eingetragene Partnerschaft auch für heterosexuelle Paare geöffnet. Die erste Ehe eines homosexuellen Paares wurde am Neujahrstag kurz nach Mitternacht in Kärnten geschlossen. (rom/KNA)