Kirchenschänder muss sich vor Gericht verantworten
Wegen Vandalismus in mehreren Bamberger Kirchen im Frühjahr 2018 muss sich ein 26-Jähriger ab Freitag vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Bamberg verantworten. Nach Angaben der Justiz wird ihm Beschimpfung von Religionsgemeinschaften vorgeworfen. Er habe in drei Fällen Kreuze bespuckt und in fünf Fällen sakrale Gegenstände beschädigt, ebenso eine Schautafel und eine Fensterscheibe. Außerdem soll er Diebstähle in Läden begangen und dabei einen Detektiv geschlagen haben. Deshalb werden ihm auch gemeinschädliche Sachbeschädigung, räuberischer Diebstahl und Diebstahl sowie weitere Delikte zur Last gelegt.
Die Taten hatten vergangenes Jahr für Schlagzeilen gesorgt, da auch ein religiöses Motiv vermutet worden war. Dies hatte sich bei der Festnahme des Mannes im Mai jedoch nicht bestätigt, wie die Staatsanwaltschaft damals erklärte. Der Sachschaden wurde auf rund 20.000 Euro geschätzt.
Acht Zeugen und zwei Sachverständige geladen
Zur Festnahme kam es, als der Verdächtige einen räuberischen Diebstahl begehen wollte. Dabei ließ er seinen Rucksack mit entwendeten Waren am Tatort zurück. Darin fanden Polizisten seinen Reisepass. Völlig unvermittelt sei der Flüchtige später selbst auf die Polizeiwache gekommen, um seinen Rucksack abzuholen, so die Polizei damals. Außerdem hatte der heute 26-Jährige einem Antiquitätenhändler zwei gestohlene Kreuze zum Kauf angeboten.
Bei dem Prozess sind acht Zeugen sowie zwei Sachverständige geladen. Weitere Verhandlungstermine sind bisher nicht bekannt. (KNA)