Bamberger Erzbischof zur Taufe des Herrn

Schick: Priester sollen nicht alles selbst tun

Veröffentlicht am 13.01.2019 um 10:20 Uhr – Lesedauer: 

Neunkirchen am Sand ‐ Heute feiert die Kirche die Taufe des Herrn. Bambergs Erzbischof Ludwig Schick nahm das zum Anlass, um zu betonen: Priester und hauptamtlichen Seelsorger sind nicht für alles verantwortlich.

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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Verantwortung aller Getauften in der Kirche hervorgehoben. Anlässlich des Festes der Taufe Jesu sagte er am Sonntag in einem Gottesdienst in Neunkirchen am Sand, die Priester und hauptamtlichen Seelsorger seien nicht für alles verantwortlich und sollten auch nicht alles selbst tun. Vielmehr sei es ihr Auftrag, die Getauften in den Gemeinden zu inspirieren für den Dienst der Kirche in der Gesellschaft. Das Jahresmotto der Erzdiözese lautet 2019 "Getauft und gesendet".

Mit dem derzeit laufenden Strukturveränderungsprozess in Erzbistum sei nicht beabsichtigt, die 360 Pfarreien und 220 Filialgemeinden aufzulösen, versicherte der Erzbischof. Sondern es gehe darum, das kirchliche Leben unmittelbar zu stärken. Durch die Seelsorgebereiche werde zudem möglich, die Seelsorger durch hauptamtliche Verwaltungskräfte für Kindergärten, Kirchengebäude und andere Aufgaben zu entlasten. "Lebendige Kirche vor Ort lebt von allen Getauften und Gesendeten, die mit ihren Charismen und Begabungen Kirchengemeinden bilden", sagte Schick.

Energie und Fantasie, Trost und Kraft

Wer sich als getaufter Christ auf die Beziehung zu Jesus Christus einlasse, der spüre Energie und Fantasie, Trost und Kraft für das tägliche Leben, so der Erzbischof. Er erfahre auch Freude und spüre ein neues Menschsein, frei von Neid und Missgunst, Pessimismus und Resignation. An alle Getauften appellierte Schick: "Machen wir uns unsere Taufe bewusst, damit wir Vertrauen, Hoffnung und Liebe erfahren, die uns in der Beziehung zu Jesus Christus geschenkt sind und die wir im Tun wirksam werden lassen."

Bereits am Samstag hatte Schick während des Neujahrsempfangs seiner Diözese gesagt, die Kirche brauche mehr Engagement und mehr Partizipation, gerade auch von Frauen. "Mehr Frauenpower in der Kirchen brauchen wir", so Schick wörtlich Mit Blick auf die Missbrauchsfälle in der Kirche betonte er, neben Prävention und Aufarbeitung seien auch eine moralische Erneuerung nötig sowie eine Änderung der Strukturen, die Missbrauch begünstigten oder verdeckten. (bod/KNA)