Katholische Kirche kritisiert Kita-Reform in NRW
Trotz Kita-Reform in Nordrhein-Westfalen befürchtet die katholische Kirche einen Rückgang von Kindertagesstätten in freier Trägerschaft. "Ursprünglich hatten die freien Träger entlastet werden sollen - jetzt sind die Kommunen die großen Gewinner", sagte der Leiter des Katholischen Büros bei Landtag und Landesregierung, Antonius Hamers, am Sonntag dem Internetportal www.Kirche-und-Leben.de aus Münster.
Ähnlich hatten sich die Wohlfahrtsverbände in NRW geäußert. Die zusätzlichen Haushaltsmitteln von 750 Millionen Euro durch das Land und die Kommunen ab dem Kindergartenjahr 2020/2021 reichten für eine auskömmliche Finanzierung der Kindergärten nicht aus. Zudem werde der Trägeranteil der Kommunen deutlich abgesenkt, der Eigenanteil der freien und kirchlichen Träger dagegen nicht oder kaum. Sie unterhalten etwa 7.500 der rund 10.000 Kitas in NRW.
Hamers zeigt sich "sehr irritiert"
Hamers zeigte sich "sehr irritiert", dass der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) mit den kommunalen Spitzenverbände über die Pläne für ein zweites beitragsfreies Kita-Jahr gesprochen, die freien Träger aber am eigentlichen Pakt nicht beteiligt habe. Die katholische Kirche sei immerhin der größte Träger von Kitas im Land.
Zur Diskussion um die Schulzeit an Gymnasien sagte Hamers, er würde sich freuen, wenn es künftig auch kirchliche Schulen mit Abitur nach acht Jahren (G8) gäbe. Das halte er für ein attraktives Angebot. "Wir gehen aber davon aus, dass der weitaus größere Teil zu G9 zurückkehren wird", sagte der Theologe und Jurist. Während in den staatlichen Schulen die Entscheidung in den einzelnen Schulkonferenzen falle, werde diese Frage bei katholischer Trägerschaft von den Bistümern und Orden geklärt. Natürlich würden dabei die Schulkonferenzen mit einbezogen. (KNA)