Mehr Licht!
Insbesondere in den säkularisierten Ländern des Westens mit ihrer alten christlichen Tradition sei "das Licht des Glaubens schwach geworden", unterstrich der Papst bei der Schlussmesse im Petersdom. Drei Wochen lang hatten 260 Bischöfe sowie 140 Experten und Berater zuvor im Vatikan über Fragen der Neuevangelisierung beraten.
Viele Menschen hätten sich von Gott entfernt und sähen ihn nicht mehr als wichtig für ihr Leben an. Damit aber hätten sie eine "sichere und feste Lebensorientierung verloren". Sie seien gleichsam "zu Bettlern um den Sinn des Lebens geworden", sagte Benedikt XVI. unter Bezug auf das Sonntagsevangelium von der Heilung des blinden Bettlers.
Evangelisierung in Zeiten der Globalisierung
Die Neuevangelisierung betreffe das gesamte Leben der Kirche, hob der Papst hervor. Die Kirche müsse ihre Botschaft allen Menschen verkünden, die Christus noch nicht kennen. Das gelte im Rahmen der "Erstverkündigung" für Regionen in Afrika, Asien und Ozeanien. Im Zuge der Globalisierung und ihrer Bevölkerungsverschiebungen sei sie heute aber auch in traditionell christlichen Ländern notwendig.
Dementsprechend hätten alle Christen - Priester, Ordensleute und Laien - die Pflicht, die christliche Botschaft zu verkünden. Aber auch die aktiven Kirchengemeinden müssten "mehr vom Feuer des Heiligen Geistes belebt" sein, hob der Papst hervor.
Als zentrale Aufgabe habe die Bischofssynode die Evangelisierung unter den getauften Menschen erkannt, "die in ihrer Lebensweise den Ansprüchen der Taufe nicht gerecht werden", sagte der Papst. Solche Menschen gebe es in allen Kontinenten, vor allem aber in den am stärksten säkularisierten Ländern. "Die Kirche widmet ihnen besondere Aufmerksamkeit, damit sie Jesus Christus erneut begegnen, die Freude des Glaubens wiederentdecken und zur Ausübung der Religion in der Gemeinschaft der Gläubigen zurückkehren."
Neue Methoden bei der Glaubensvermittlung
Neben den wertvollen traditionellen Methoden versuche die Kirche auch neue Methoden anzuwenden, "indem sie sich auch neuer Ausdrucksweisen bedient, die den verschiedenen Kulturen der Welt angepasst sind". Konkret verwies er auf die neuen Stadtmissionen, die Initiativen des "Vorhof der Völker" sowie die Kontinentalmissionen. So wolle man Menschen erreichen, "die sich entfernt haben oder auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Glück und letztlich nach Gott sind".
Die 13. Ordentliche Weltbischofssynode war mit 262 teilnehmenden Bischöfen die bislang größte. Aus Deutschland waren Kardinal Joachim Meisner (Köln), Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg) sowie die Bischöfe Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg) dabei.