Papst warnt Orden vor Isolation
Papst Franziskus hat die Orden vor Weltlichkeit, Selbstbezogenheit und Isolation gewarnt. Er rief die Ordensleute zu einer Gemeinschaft mit Jung und Alt sowie dem Gottesvolk und besonders zur direkten Begegnung mit Gott auf. "Das gottgeweihte Leben: Es geht auf und blüht in der Kirche; wenn es sich absondert, verwelkt es", sagte der Papst am Samstag bei einem Gottesdienst mit Ordensleuten im Petersdom. Franziskus gehört selbst dem Jesuitenorden an.
Er forderte die Orden in seiner Predigt zudem auf, sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden zu geben. Das gottgeweihte Leben müsse stets "Lobpreis, der dem Volk Gottes Freude bereitet, prophetische Schau, die das offenbart, was zählt", sein. Dies garantiere ein blühendes Ordensleben, das auch sinkenden Mitgliederzahlen etwas entgegensetzen könne.
Papst: "Wir sind wenige, aber wir sind neues Leben"
Franziskus erteilte Selbstmitleid und Klagen eine Absage, ebenso verurteilte er "die Gewohnheit eines 'Man tut, was man kann' und 'Man hat es immer schon so gemacht'". Ordensleben sei nicht "Überleben", sondern "neues Leben", so der Papst. "Wir sind wenige, aber wir sind neues Leben."
Franziskus appellierte an die Orden und Kongregationen, die seit Jahren vor allem in Europa und Nordamerika Nachwuchsprobleme haben: "Mit Jesus findet man wieder den Mut voranzugehen und die Kraft, fest zu stehen. Die Begegnung mit dem Herrn ist die Quelle", so der Papst.
Gott begegne man immer im Konkreten, erläuterte das Kirchenoberhaupt. Franziskus riet daher zu täglichem Gebet, Messen, Beichte und "echter Nächstenliebe" sowie "Gehorsam zum Oberen und zu den Regeln". Anlass des Gottesdienstes mit mehreren Tausend Ordensleuten war der Welttag des geweihten Lebens, den die Kirche am 2. Februar begeht. (rom/KNA)