Neue Emojis vorgestellt: Zwei für Hindus, eins für den Papst
Nun haben auch Hindus spezielle Emojis. Das Unicode-Konsortium, das den Standard für die digitale Darstellung von Schriftzeichen verwaltet, hat am Dienstag die Symbole vorgestellt, die neu in den Zeichensatz aufgenommen werden. Unter den 59 Zeichen in verschiedenen Varianten sind auch wieder zwei mit religiöser Bedeutung: So gibt es nun ein eigenes Symbol für einen Hindutempel, außerdem eines für Diyas, indische Öllampen, die zum Beispiel beim hinduistischen Lichterfest Diwali verwendet werden.
Andere Religionen haben schon länger Emojis für ihre heiligen Orte: So gibt es Symbole für Kirchen, Synagogen, Moscheen, Shinto-Schreine und sogar eines eigens für das islamische Heiligtum Kaaba. Darüber hinaus gehört seit 2015 ein allgemeines Symbol "Andachtsort" zum Unicode-Standard, das ein betendes Strichmännchen unter einem stilisierten Dach zeigt.
Gebetsketten für alle Religionen
Die neue Diya-Lampe ist nicht der erste religiöse Gegenstand, den es als Emoji gibt: Auch eine Menorah, Turbane, Kopftücher und Gebetsketten stehen Nutzern zur Verfügung. Ursprünglich wurde das Symbol der Gebetskette auf vielen Plattformen mit einem Kreuz dargestellt, mittlerweile ist es religiös neutral, so dass nicht nur Christen es als Rosenkranz, sondern auch Muslime, Hindus und Buddhisten die Gebetsketten ihrer Tradition daran erkennen können.
Eine weitere Neuerung wurde vom Unicode-Konsortium nicht explizit als religiöses Symbol beschrieben, kann aber so verwendet werden: Wer künftig Gebet darstellen will, kann nun neben dem bewährten Emoji "betende Hände" eine kniende Figur verwenden – in verschiedenen Geschlechtern und Hautfarben.
Ein Emoji für den Papst – und andere Südamerikaner
Papst Franziskus war auf Twitter bisher ein Emoji-Muffel und beschränkte sich weitgehend auf normale Buchstaben. Das könnte sich jetzt ändern: Sein Lieblingsgetränk, der Mate-Tee aus einer argentinischen Tasse mit Bombilla, einem Metallstrohhalm, gehört – neben einem Trinkpäckchen-Emoji – zu den Ergänzungen im Getränkebereich.
Die für die Allgemeinheit relevantesten Ergänzungen dürften aber Symbole sein, die die Inklusion fördern: Gehörlosigkeit, Hörgeräte, Arm- und Beinprothesen, Blinde und Blindenstöcke sowie Menschen im Rollstuhl gehören nun zum Standard.
Geplant ist die Einführung der neuen Emojis zum 5. März. Ab dann soll die mittlerweile 12. Version des Zeichensatzes offiziell verwendet werden. Üblicherweise dauert es eine Weile, bis verschiedene Betriebssysteme, Messengerdienste und soziale Netze die neuen Symbole auch tatsächlich unterstützen und bei ihrer Verwendung nicht nur ein Platzhalterzeichen anzeigen. (fxn)