Zeit bis Ostern für Neues ausprobieren

Expertin: Familien sollten in Fastenzeit ihr Essverhalten prüfen

Veröffentlicht am 03.03.2019 um 10:01 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Am kommenden Mittwoch beginnt die Fastenzeit. Aus Sicht der Ernährungsexpertin Regina Ensenauer sollten Familien die 40-tägige Vorbereitungszeit auf Ostern nutzen, um mit ihren Kindern gesunde Essgewohnheiten einzuüben.

  • Teilen:

Die bevorstehende Fastenzeit bietet nach Ansicht der Ernährungsexpertin Regina Ensenauer für Eltern die Gelegenheit, mit ihren Kindern gesunde Essgewohnheiten einzuüben. "Familien sollten die Fastenzeit nutzen, um ihr Essverhalten zu überdenken", sagte die Leiterin des Bundesinstituts für Kinderernährung am Max Rubner-Institut in Karlsruhe den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern seien ideal dafür, eingefahrene Verhaltensweisen kritisch zu betrachten und Neues auszuprobieren.

Die Expertin, die das Bundesernährungsministerium berät, schlägt vier Strategien für verschiedene Altersgruppen vor. "Schwangere und stillende Frauen sollten versuchen, bei ihrer Ernährung auf mehr Vielfalt zu achten", sagte Ensenauer. Das fördere auch die geschmackliche Bandbreite des Ungeborenen. "Schon im Mutterleib und später durch das Stillen nehmen Kinder Geschmacksstoffe durch das Fruchtwasser und die Muttermilch auf", erklärte die Ernährungsberaterin. Je vielfältiger sich Mütter ernährten, desto offener schienen Kinder später beim Thema Essen zu sein.

Expertin zu Eltern: "Verzichten Sie auf Quetschis"

Eltern mit Säuglingen sollten ihren Worten zufolge versuchen, auf die sogenannten Quetschis verzichten. "Füttern Sie ihr Kind so oft es geht mit dem Löffel!", empfahl Ensenauer. Füttern rege nicht nur die Mundmotorik an. Durch den direkten Blick- und Sprechkontakt mit den Eltern lerne das Kind beim Füttern gleichzeitig auf vielen Ebenen dazu. Als Quetschis werden im Handel angebotene Plastikbeutel mit Fruchtmus, Reisbrei oder Kartoffelpüree bezeichnet. Es gebe mittlerweile Eltern, die drei bis vier Mahlzeiten mit diesen Fruchtbeuteln gestalten, erzählte Ensenauer. Problematisch sei nicht nur, wenn sie das klassische Brei-Füttern ersetzten. "Fruchtbreie aus Quetschbeuteln weisen häufig sehr hohe Zuckergehalte auf", warnte die Instituts-Leiterin.

Vorschulkinder sollten möglichst früh bei der täglichen Essenszubereitung mit einbezogen werden. Kinder lernten in diesem Alter besonders gut durch Imitation. "Wenn ein Kind erlebt, dass die Eltern gerne selbst kochen, wird es dadurch für später geprägt", sagte Ensenauer. Teenagern wiederum rät die Ernährungsexpertin, in der Fastenzeit bewussten Verzicht zu üben, etwa bei Süßigkeiten. Am Anfang könne das vielleicht hart sein, sagte Ensenauer: "Aber wenn es die ganze Familie macht, kann es auch eine gemeinsame Herausforderung sein, die Spaß macht." (epd)

Fastenzeit: 40 Tage Vorbereitung

Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. 40 Tage lang bereiten sich Christen dann auf Ostern vor. Die Fastenzeit als Bußzeit ist verbunden mit vielen Ritualen. Katholisch.de erklärt wichtige Begriffe rund um diese Zeit.