Vatikan stellt seine neue Kirchenstatistik vor

Mehr Katholiken weltweit – aber erstmals seit langem weniger Priester

Veröffentlicht am 06.03.2019 um 15:06 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der Vatikan hat neue Zahlen zur Weltkirche vorgestellt: Demnach gibt es mehr Katholiken, mehr Bischöfe, mehr Bistümer und mehr Seelsorger insgesamt – nur die Zahl der Priester geht erstmals seit langem zurück.

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Der Vatikan hat am Mittwoch seine weltweite Kirchenstatistik für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Zahl der Katholiken weltweit stieg demnach leicht an; die Anzahl der Priester sank jedoch erstmals seit 2010 wieder.

Im Vergleich zu 2016 gibt es weltweit 1,1 Prozent Katholiken mehr. Besonderes Wachstum verzeichneten die Katholiken in Afrika und Asien. In Europa blieb deren Zahl fast gleich (+0,1 Prozent), wie aus dem Statistischen Jahrbuch für 2017 hervorgeht. Auf eine Weltbevölkerung von 7,4 Milliarden Menschen kommen demnach weltweit gut 1,3 Milliarden getaufte Katholiken. 48,5 Prozent der Katholiken leben in Amerika, 21,8 Prozent in Europa, 17,8 Prozent in Afrika, 11,1 Prozent in Asien und 0,8 Prozent in Ozeanien.

Weniger Priester, aber mehr Bistümer

Die Zahl der Priester ging von 414.969 im Jahr 2016 auf 414.582 im Jahr 2017 zurück. Auch die Zahl der Priesteramtskandidaten nahm ab: 2016 waren es weltweit 116.160, im Folgejahr ging die Zahl auf 115.328 zurück - ein Schwund von 0,7 Prozent, der besonders aus Europa und Amerika kommt. Weltweit gestiegen ist hingegen die Zahl der Bischöfe, Ständigen Diakone, Laienmissionare und Katecheten. Insgesamt verzeichnet das Jahrbuch 4.666.073 Seelsorger.

Im vergangenen Jahr wurden vier Bistümer in Thailand, Venezuela, China und Vietnam neu errichtet und das Bistum Mbeya in Tansania zum Erzbistum erhoben. Auch in den mit Rom unierten Ostkirchen gab es Veränderungen: Vier apostolische Exarchien des maronitischen, mazedonischen, kroatischen und syro-malabarischen Ritus wurden zu Eparchien, dem ostkirchlichen Äquivalent von Diözesen, erhoben. Außerdem ist die Apostolische Administratur Prizren nun zum Bistum Prizren-Pristina geworden. Damit hat der völkerrechtlich umstrittene Kosovo seit 2018 eine eigene Diözese.

In Deutschland wurden die Zahlen zur kirchlichen Statistik für 2017 bereits im Juli veröffentlicht. Laut Deutscher Bischofskonferenz gab es in diesem Jahr 23.311.321 Katholiken in Deutschland. (fxn/KNA)