Vorwurf der sexuellen Belästigung

Kardinal Woelki beurlaubt Düsseldorfer Stadtdechanten

Veröffentlicht am 19.03.2019 um 13:38 Uhr – Lesedauer: 

Köln/Düsseldorf ‐ Gegen den Düsseldorfer Stadtdechanten ist der Vorwurf der sexuellen Belästigung gegenüber einem Erwachsenen erhoben worden. Der zuständige Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki reagierte umgehend.

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Kardinal Rainer Maria Woelki hat den Düsseldorfer Stadtdechanten Ulrich Hennes bis auf Weiteres und mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern beurlaubt. Gegen ihn sei der Vorwurf der sexuellen Belästigung gegenüber einem erwachsenen Praktikanten erhoben worden, teilte das Erzbistum Köln am Dienstag mit. Die Diözese habe den entsprechenden Hinweis an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und davon unabhängig ein innerkirchliches Verfahren eröffnet. Hennes bestreite den Vorwurf, hieß es weiter. Bis zum Abschluss der eingeleiteten Verfahren solle keine Vorverurteilung stattfinden; es gelte die Unschuldsvermutung, so das Erzbistum.

Der betreffende Vorgang soll sich demnach 2012 ereignet haben. Der Hinweis habe das Erzbistum am vergangenen Donnerstag erreicht, hieß es weiter. Hennes sei, den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz entsprechend, bis zum Abschluss des Verfahrens beurlaubt. In den Leitlinien heißt es wörtlich: "Liegen tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefohlenen vor, entscheidet der Ordinarius über das weitere Vorgehen unter Berücksichtigung der kirchen- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen." Im Falle eines Klerikers könne das etwa die Freistellung vom Dienst sein (can. 1722 CIC).

"Wir dulden keinerlei Form von sexualisierten Übergriffen und gehen entsprechenden Hinweisen und Verdachtsfällen konsequent nach", wird Kardinal Woelki zitiert. Betroffene von sexuellem Missbrauch sollen sich an die Ansprechpersonen des Erzbistums Köln wenden, die für vertrauliche Gespräche und die Vermittlung von Hilfsangeboten zur Verfügung stehen. Die Kontaktdaten finden sich hier. (tmg)