Geldmangel – Bistum Mainz stoppt millionenschweres Bauprojekt
Das Bistum Mainz muss die laufende Modernisierung des Sankt-Lioba-Gymnasiums in Bad Nauheim aus Kostengründen stoppen. Die bereits beschlossenen Umbauten an vier der fünf Gebäude würden "vorerst ausgesetzt und nochmals überprüft", teilte die Bistumsleitung am Mittwoch mit. Am Vorabend hatte der Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz die Entscheidung bei einer Sitzung des Schulbeirats bekanntgegeben: "Die wirtschaftliche Situation des Bistums lässt bei diesem aktuell größten Bauprojekt im Bistum Mainz keine andere Entscheidung zu."
Nun sollen zunächst lediglich die bereits begonnenen Arbeiten am fünften Teilgebäude abgeschlossen werden. Auch die Betriebssicherheit der Schule werde gewährleistet. Ursprünglich waren Ende 2017 für die mehrjährigen Bauarbeiten mehr als 27 Millionen Euro eingeplant worden. Mittlerweile rechnet das Bistum mit Kostensteigerungen im Umfang von vier bis fünf Millionen Euro. Gleichzeitig seien es in den vergangenen Monaten noch einmal starke Rückgänge bei den Zinserträgen aus kirchlichem Vermögen zu verbuchen. Die Kirche müsse deshalb auch die Rückstellungen für Pensionen aus den laufenden Einnahmen finanzieren.
Das Sankt-Lioba-Gymnasium in Bad Nauheim wurde 1929 als höhere Mädchenschule mit angeschlossenem Internat eröffnet. Derzeit sind dort rund 970 Schülerinnen und Schüler angemeldet.
Das Bistum Mainz plant für das laufende Jahr mit einem hohen finanziellen Defizit. Wie aus dem im Dezember vom Kirchensteuerrat der Diözese beschlossenen Wirtschafts- und Investitionsplan für 2019 hervorgeht, wird mit einem Minus von rund 22,9 Millionen Euro gerechnet. 2018 betrug das geplante Defizit rund 26,6 Millionen Euro. (tmg/epd)