Einst größte christliche Kirche bald islamisches Gotteshaus?

Erdogan will Hagia Sophia wieder zur Moschee machen

Veröffentlicht am 28.03.2019 um 14:30 Uhr – Lesedauer: 

Frankfurt a.M./Ankara ‐ Forderungen nach einer Rückumwandlung gibt es seit langem, jetzt kündigt der türkische Präsident an: "Die Hagia Sophia soll kein Museum mehr sein, ihr Status wird sich verändern, wir werden sie eine Moschee nennen."

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die Hagia Sophia in Istanbul wieder zu einer Moschee machen. "Die Hagia Sophia soll kein Museum mehr sein. Ihr Status wird sich verändern. Wir werden sie eine Moschee nennen", sagte Erdogan laut der türkischen staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in einem Fernseh-Interview. Erst in der vergangenen Woche hatten hunderte Demonstranten in Istanbul gefordert, aus der momentan museal genutzten ehemaligen Kirche wieder eine Moschee zu machen. Der Protest war als Antwort auf die Moschee-Anschläge von Neuseeland gedacht.

Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert als Kirche erbaut und war jahrhundertelang das größte Gotteshaus der Christenheit. Nachdem Konstantinopel 1453 von den Osmanen erobert wurde, machten die neuen Herrscher aus der Kirche eine Moschee. Der säkulare Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, ordnete 1934 die Umwandlung in ein Museum an.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Forderungen nach einer Rückumwandlung des Baus in eine Moschee. So wurde etwa schon einige Male in der Hagia Sophia aus dem Koran gelesen, was Proteste der griechischen Regierung nach sich zog. Denn orthodoxe Christen sehen das Gebäude noch immer als Identitätsort sowie als Symbol der Verdrängung des Christentums aus der Region. (tmg/epd)