Bei Besuch von Franziskus in Bulgarien

Orthodoxe Kirche will keinen Gottesdienst mit Papst feiern

Veröffentlicht am 04.04.2019 um 14:39 Uhr – Lesedauer: 

Sofia ‐ Im Mai wird Papst Franziskus nach Bulgarien reisen. Doch außer einem Treffen mit dem Patriarchen wird es keine Berührungspunkte mit der bulgarisch-orthodoxen Kirche geben, sagte nun deren oberstes Leitungsgremium – und lieferte den Grund dafür.

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Während des Bulgarienbesuchs von Papst Franziskus im Mai wird die bulgarisch-orthodoxe Kirche nicht an gemeinsamen Gottesdiensten oder Gebeten teilnehmen. Das gab ihr Leitungsgremium, der Heilige Synod, am Mittwoch bekannt. Patriarch Neofit sei aber wie geplant bereit, Franziskus zu empfangen. Auch ein gemeinsamer Besuch von Franziskus und Neofit in der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia, dem Sitz des Patriarchen, sei denkbar.

"Wir möchten jedoch betonen, dass jede Form von gemeinsamer Liturgie sowie das Tragen von liturgischer Kleidung für uns inakzeptabel sind, da unsere Gesetze dies nicht zulassen", so der Heilige Synod weiter. Bei allen anderen Veranstaltungen, die der Programmentwurf des Papstbesuchs vorsieht, sei die Teilnahme des Patriarchen oder seiner Vertreter "unmöglich". Das Teilnahmeverbot gelte auch für alle übrigen Kleriker der bulgarisch-orthodoxen Kirche. Der Heilige Synod gab an, sich mit einem Brief an den Apostolischen Nuntius in Bulgarien, Anselmo Guido Pecorari, gewandt zu haben. Darin heiße es, es sei angebracht, alle Ereignisse, die mit dem Papstbesuch in Verbindung stehen, mit den staatlichen Behörden abzusprechen, da die Einladung von diesen ausging.

Papst Franziskus wird vom 5. bis 7. Mai nach Bulgarien und Nordmazedonien reisen. Dabei steht unter anderem ein Friedensgebet mit Vertretern verschiedener religiöser Gruppen in Sofia auf dem Programm. Auch ein Treffen mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow und der Besuch eines Flüchtlingslagers sind vorgesehen. (mal)