"Wir sind doch nicht blöd"

Belgische Ordensfrauen wehren sich gegen Klosterschließung

Veröffentlicht am 18.04.2019 um 12:18 Uhr – Lesedauer: 

Halle ‐ Der Vatikan will, dass die verbliebenen drei Schwestern eines belgischen Konvents ihr Kloster aufgeben. Aber die wehren sich dagegen – und peilen eine einfallsreiche Lösung an.

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Drei Ordensfrauen in Belgien wehren sich gegen die Schließung ihres Klosters durch den Vatikan. Wie mehrere Medien am Mittwoch berichten, will Rom das Kloster in Halle (Flämisch-Brabant) schließen, da nur noch drei Sakramentsschwestern dort leben und diese mit 30, 60 und 90 Jahren altersmäßig sehr weit auseinander sind. Mittlerweile wurde ein niederländischer Bischof zur Inspektion nach Halle geschickt.

Die drei Mitglieder der Schwestern des Heiligen Sakraments möchten trotzdem weiter in ihrem Kloster bleiben: "Wir sind nicht blöd", werden sie von unterschiedlichen Zeitungen zitiert, "wir bleiben in unserem Konvent und werden Beginen." Beginen leben zwar klösterlich, sind aber nicht ordiniert. Als Laiengruppen sind sie vom Vatikan unabhängig. In Belgien gibt es eine lange Beginentradition, vor allem in Mechelen, Brügge und Brüssel. Dort betrieben sie jahrhundertelang Schulen und Krankenhäuser. Die letzte belgische Begine starb aber 2013.

Das Kloster in Halle ist landesweit bekannt: Vergangenes Jahr nahmen sie an der TV-Sendung "Oh My God" teil, in der sie fünf sehr weltliche junge Frauen an das Ordensleben heranführten. Auseinandersetzungen über einen Klosterauszug gab es auch in Deutschland: Hier stimmte die letzte Bewohnerin des oberbayerischen Klosters Altomünster aber schlussendlich ihrem Auszug zu. (cph)